Nazifeier geplant

NPD-Jugendorganisation will SS-Mann in Treptow ehren. Gegendemonstration von PDS und Antifa-Bündnis

Die Jungen Nationaldemokraten (JN) planen für diesen Samstag eine Großveranstaltung in Treptow. In einem Aufruf an ihre Anhänger kündigt die Jugendorganisation der rechtsextremen NPD eine Gedenkfeier für den SS-Mann Kurt Eggers an. Treffpunkt für das Nazi-Gedenken soll der S-Bahnhof Schöneweide sein, der genaue Veranstaltungsort wurde nicht bekannt gegeben. Vorgesehen ist auch ein Auftritt des rechtsradikalen Musikers Jörg Hähnel.

Die Polizei ist über die geplante Veranstaltung informiert. Es werde zurzeit noch geprüft, ob es sich bei der Veranstaltung um eine „eindeutige Verherrlichung des Nationalsozialismus“ handele. Das Nazi-Gedenken ist allerdings eine private Veranstaltung, die nicht wie eine Demonstration angemeldet werden muss und deshalb nicht von der Versammlungsbehörde verboten werden kann. Rechtsextreme Straftaten im Rahmen der Veranstaltung würden aber verfolgt, sagte ein Sprecher der Polizei. Die PDS hat bereits eine Gegenkundgebung für Samstag um 15.30 Uhr am S-Bahnhof Schöneweide angemeldet. „Wir wollen deutlich machen, was wir von Rechtsextremismus halten“, sagte eine Sprecherin. An der Veranstaltung werden auch antifaschistische Gruppierungen teilnehmen. „Wir finden es unhaltbar, dass in Treptow SS-Kämpfer glorifiziert werden können, während nicht-rechte und nicht-deutsche Menschen um ihre Gesundheit fürchten müssen“, erklärte Sylvia Kurz, Sprecherin der „Treptower Antifa Gruppe“. Die Antifa wertet das SS-Gedenken als einen weiteren Versuch der Partei, Anhänger im Südosten Berlins zu rekrutieren. Veranstaltungen dieser Art seien bei jungen Rechten sehr beliebt und würden von der Partei genutzt, um aktiven Nachwuchs zu gewinnen. Die Gegend um den S-Bahnhof Schöneweide gilt als Treffpunkt für die organisierte Rechte. JULIA HARBECK