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Zum Einzug der Indio-Rebellen in Mexiko-Stadt schreibt die spanische Tageszeitung El Mundo: Der „Subcomandante Marcos“ hat zu einem großen Teil das Ziel des Marsches erreicht. Er hat das Image einer nicht gewalttätigen Guerilla gestärkt, die Unterstützung des Auslands vergrößert und sich den Auftrag der Indios gesichert, bei den Mächtigen für ihre Interessen einzutreten. Präsident Fox hat seine Klugheit unter Beweis gestellt, indem er die Rebellen mit offenen Armen empfing – und sei es aus Eigennutz.

Den Besuch des iranischen Präsidenten Chatami in Moskau kommentiert die russische Tageszeitung Iswestija: Der Besuch Chatamis hat bereits einen internationalen Skandal ausgelöst. Das US-Außenministerium warnte den Kreml davor, engere Kontakte zu einem Land zu knüpfen, das radikalislamische Tendenzen und internationale Terroristen unterstützt. Die „Freundschaft“ mit den USA kostet uns bis zu 7 Milliarden Dollar, die Iran in nächster Zeit für russische Waffen ausgeben will. Moskau will dieses Geld auf keinen Fall zurückweisen. Denn die Amerikaner hatten uns anstelle der iranischen Profite Gelder des Internationalen Währungsfonds versprochen, ihr Wort aber nicht gehalten. Russland und Iran sind keine Verbündeten. Aber in vielen politischen Fragen beziehen beide Länder eine gemeinsame Position.

Zur Verzögerung bei der Bergung des russischen Atom-U-Boots „Kursk“ meint die Rossijskaja Gaseta: Die Verzögerung beim Sammeln internationaler Finanzhilfe für die Bergung kann mit Druck aus Washington zusammenhängen. Bekanntlich hat vor kurzem ein Atom-U-Boot der Amerikaner ein japanisches Schiff gerammt und versenkt. Es ist möglich, dass am geborgenen Wrack der „Kursk“ Spuren einer Kollision mit einem anderen Unterseeobjekt entdeckt werden. Denn eine Erklärung für den Untergang der „Kursk“ ist weiterhin der Zusammenstoß mit einem amerikanischen U-Boot.

Über Anti-Aids-Medikamente schreibt die niederländische Volkskrant: Wenn jährlich eine Million Menschen an Malaria sterben, während kaum Forschung nach einem wirkungsvollen Impfstoff betrieben wird, stimmt etwas nicht. Solche ungewollten Effekte der Marktwirtschaft muss man nicht hinnehmen, als handelte es sich um eine Naturkatastrophe. (...) Man kann internationale Konzerne auf ihre gesellschaftliche Verantwortung hinweisen. Jetzt hat der Pharmakonzern Merck die Preise für zwei Aids-Hemmer gesenkt, sicher aus Angst vor Schäden am Ansehen und an der Marktposition.