Serben rücken näher an den Kosovo heran

Der serbische Ministerpräsident Djindjić verlangt ein hartes Durchgreifen gegen die albanischen Rebellen

BERLIN rtr/taz ■ Albanischen Rebellen aus dem südserbischen Presevo-Tal haben gestern offenbar einer Waffenruhe mit der jugoslawischen Regierung zugestimmt, sie aber auf eine Woche befristet. In dieser Zeit müssten Verhandlungen vorbereitetet werden, erklärte die Gruppe. Zuvor hatte die Nato mit der Belgrader Regierung eine Vereinbarung über die Rückkehr jugoslawischer Streitkräfte in Teile der Pufferzone unterzeichnet.

Der serbische Ministerpräsident Zoran Djindjić sprach sich gegenüber der taz für ein hartes Vorgehen gegen die „albanischen Terroristen“ aus. Er warf den internationalen Truppen im Kosovo vor, versagt zu haben. Diese müssten sich schnellstmöglich dem „albanischen Terrorismus“ entgegenstellen, „um nicht zu seinen Geiseln zu werden“, verlangte er.

Djindjić klagte die internationale Gemeinschaft an, ernsthafte Verhandlungen mit Leuten zu führen, „anstatt sie auf die Liste der Haager Kriegsverbrecher zu stellen“, und nannte in diesem Kontext den Führer der ehemaligen Kosovo-Befreiungsarmee UÇK, Hashim Thaci. Den Albanern müsse klar gemacht werden, dass sie ihre Ziele nicht verwirklichen könnten, solange sie die Serben als Feinde ansähen.

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