american pie: College Basketball: North Carolina mit neuem Coach

Auf Michael Jordans Spuren

I met a girl who sang the blues

Als einer der legendärsten Würfe der Geschichte des College-Basketballs durch den Korb flutschte, war kaum jemand näher dran als Matt Doherty. Ein junger Bursche namens Michael Jordan hatte 17 Sekunden vor Ende des Meisterschaftsfinales 1982 in New Orleans für North Carolina zum 63:62 gegen Georgetown getroffen, der unter dem Korb auf den Rebound lauernde Teamkollege Doherty brauchte sich nicht zu bemühen. Am Freitag kehrt Matt Doherty als Coach der University of North Carolina nach New Orleans zurück, um sich in der ersten Runde des NCAA-Turniers der besten 65 College-Mannschaften mit der Universität Princeton zu messen.

Die Fans der „Tar Heels“ erwarten vom neuen Coach und seinem Team mindestens einen Durchmarsch wie im letzten Jahr, als North Carolina erst im Halbfinale von Florida gestoppt wurde. Vor allem aber erwarten sie, dass die Mannschaft vor dem verhassten Team der Duke University landet. Die Anhänger des nur knapp zwanzig Kilometer entfernt residierenden Erzrivalen sind es auch, die Doherty gern unter die Nase reiben, wie mühevoll er zu seinem Job gekommen ist. Sie tragen T-Shirts mit einer Liste von Leuten, die ihn zuvor angeblich abgelehnt hatten, darunter Britney Spears und der kleine Kubaner Elián González. Doherty trägt es mit Fassung. Als ihn die Zuschauer bei einem Gastspiel in Duke als „fünfte Wahl“ für die Nachfolge von Bill Guthridge bezeichneten, verbesserte er: „Ich war die sechste Wahl.“

Mit einer beachtlichen Siegesserie eroberte der 39-jährige Coach schnell die Herzen der Tar-Heels-Anhänger, doch vier Niederlagen in den letzten acht Partien kosteten die Top-Nominierung für das NCAA-Turnier. Unangenehmerweise gab es die letzte Pleite ausgerechnet gegen Duke – und das gleich mit 26 Punkten Unterschied. Während Duke nun ebenso wie die anderen Favoriten Stanford, Titelverteidiger Michigan State und Illinois aus der Pole-Position das Final-Four-Turnier vom 31. März bis 2. April in Minneapolis ansteuern kann, wartet auf North Carolina schon in der dritten Runde Florida, der Bezwinger vom letzten Jahr. Zunächst einmal können sie aber darauf bauen, dass New Orleans stets ein gutes Pflaster für sie war. Auch die Meisterschaft 1993 mit den heutigen Alba-Spielern Henrik Rödl und Derrick Phelps wurde dort gewonnen. MATTI LIESKE