: Freiwillige gesucht
Fall Ulrike: Vorbestrafte Sexualtäter aus der Region Eberswalde sollen Speichel- oder Blutprobe abgeben
EBERSWALDE rtr/dpa ■ Bei der Suche nach dem Mörder der zwölfjährigen Ulrike hat die Staatsanwaltschaft vorbestrafte Sexualtäter aus dem Raum Eberswalde (Brandenburg) zu freiwilligen Gentests aufgefordert. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie großes Interesse hätten, durch die Abgabe von Speichel- oder Blutproben „ihre Unschuld beweisen zu können“.
Ferner werden aber auch Männer zum Gentest aufgefordert, die bei Bürgerhinweisen als verdächtig benannt wurden. Sollten sie nicht freiwillig erscheinen, werde notfalls auch zu anderen Mitteln gegriffen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Am Montag war es gelungen, den genetischen Fingerabdruck des Mörders zu analysieren. In der zentralen Gendatenbank beim Bundeskriminalamt war sein Code aber nicht erfasst.
Genetische Fingerabdrücke dürfen nur auf Anordnung eines Richters oder mit Einwilligung des Betroffenen genommen werden. Bei zahlreichen Sexualstraftaten in den vergangenen Jahren wurden Reihenuntersuchungen durchgeführt. Mehrmals gelang es so, den Täter zu ermitteln.
Nach dem Mord an der elfjährigen Christina in Niedersachsen riefen die Ermittler 1998 zu dem bisher größten Gen-Massentest in Deutschland auf. Daran nahmen in der Region bei Cloppenburg etwa 18.000 Männer teil. Die Polizei nahm schließlich einen 30-Jährigen fest, der freiwillig zum Test gekommen war.
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