Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

The American President & The Butcher's Wife USA 1995 & 1991, R: Rob Reiner & Terry Hudges, D: Michael Douglas, Annette Benning & Demi Moore, Jeff Daniels / Originalfassungen ohne Untertitel

„Slick, entertaining Hollywood concoction about a widowed president who's attracted to a lobbyist and decides to pursue her - naively ignoring the political impact this liason may have during a election year“ & „Clairvoyant marries a Greenwich Village butcher, then begins dispensing advice: to a lesbian boutique owner, a spinsterish choir director, a soap opera actress and more. So strange - starting with Moore's goldilocks - that it almost compels a glance.“ (Leonard Maltins Movie & Video Guide) English Film nigth , Bürgerhaus Weserterassen

American Psycho USA 2000, R: Mary Harron, D: Christian Bale, Willem Dafoe

„Regisseurin Mary Harron zerlegt die sperrige Vorlage in Miniaturen: präzise, kalt, entlarvend – und zeigt, dass Männer lächerlich sind.“ (Der Spiegel) City (OmU)

Das Auge Kanada, Großbritannien 1998, R: Stephan Elliott, D: Ewan McGregor, Ashley Judd

„In „Das Auge“ spielt Ewan McGregor einen bezahlten Spanner. Er ist ein Spezialagent, der mit High-Tech-Ausrüstung der Serienmörderin Joanna Eris nachspürt. Sie zieht sich aus – er richtet das Teleobjektiv auf sie. Sie tötet ein Dutzend Männer – er bleibt der stille Beobachter, und wird ihr Schatten. Wo sie auch hingeht, in welcher Identität sie auch quer durch die USA reist, er folgt ihr. Eine bizarre Liebe entflammt – zwischen zwei Menschen, die sich stets nahe sind, aber nie begegenen. Elliott entblättert seine Figuren bis auf die Grundfeste ihrer Seele. Und der Zuscher kann und will seine Augen nicht abwende, zu sehr ist er gefangen im Strudel der Gefühle, in der Melancholie der Bilder.“ (Cinema) Cinema

B

Baise-moi (Fick mich) Frankreich 1999, R: Virginie Despentes, Coralie Trinh Thi, D: Karen Bach, Raffaela Anderson

„Zwar ist das Blut künstlich, aber auf die Echtheit der Penetration kann man sich verlassen. Kurzum, man weiß schon: Tabubruch! Im übrigen fehlt es allerorten am dramatischen Handwerk und am schauspielerischen Ausdruck.“ (Neue Züricher Zeitung) City

Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood

„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzen. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor, ein wenig Sentiment und vor allem mitreißendem Schwung.“ (tip) Atlantis

Bounce USA 2000, R: Don Ross, D: Ben Affleck, Gwyneth Paltrow / Originalfasung ohne Untertitel

„Ein Werbemanager, der infolge eines Schneesturms auf dem Flughafen von Chicago festsitzt, überlässt einem Schriftsteller sein Ticket. Doch das Flugzeug stürtzt ab, alle Passagiere sterben. Nach einem Jahr sucht der Mann die Witwe des Schriftstellers auf, um sein Gewissen zu beruhigen. In langweiligen Fernsehbildern gefilmtes und schlecht getimtes Melodram, in dem sich auch die Schauspieler von der Uninspiriertheit der Inszenierung anstecken lassen.“ (Zoom) CinemaxX

Brot und Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz

„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, heim zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Sie findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem gebildeten Kellner und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an. Das freundliche, humane und auch bizarre Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten und D-Import Bruno Ganz in einer Hauptrolle ist „die“ Erfolgskomödie des Jahres 2000 in Italien geworden. Regisseur Soldini, der vom Dokumentarfilm kommt, beweist genaue Beobachtungsgabe für Menschen und Szenerien jenseits des Urlaubs-Venedig und gibt einen märchenhaften Touch dazu.“ (Blickpunkt: Film) Gondel, Casablanca (Ol), Apollo (Whv)

C

Chocolat USA 2000, R: Lasse Hallström, D: Juliette Binoche, Johnny Depp

„Eine Außenseiterin stiftet Unfrieden, als sie in einem erzkatholischen französischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet. Warmherzigkeit und ein tiefes Verständnis für die Abgründe der menschlichen Seele zeichnen die Filme des Schweden Lasse Hallström seit jeher aus. „Chocolat“ ist ein pitoreskes, zartbitteres Märchen über neu geweckte Sinnenfreuden, die Sehnsüchte beflügeln. Angst und Verbitterung schmelzen bei eines guten Schokolade dahin, heimliche Verehrer fassen Mut und spezielle Pralinés bringen müde Ehemänner wieder erotisch in Schwung. Bisweilen zuckersüß ist diese Geschichte, aber nie klebrig.“ (TV-Spielfilm) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol)

Crazy Deutschland 2000, R: Hans-Christian Schmid, D: Robert Sadlober, Tom Schilling

„Eine Internatsgeschichte, geschrieben von einem Schüler für Schüler. Eine Überraschung, weil der Film so souverän mit der Romanvorlage umgeht und weil er sicher an der Grenze wandelt, wo Ehrlichkeit zu Peinlichkeit wird – ohne jemals zu kippen.“ (Der Spiegel) City

D

Daijiga umule pajiunal (Der Tag, an dem das Schwein in den Brunnen fiel) Korea 1996, R:Hong Sang-Soo, D: Kim Eui-Sung / Originalfassung mit Untertiteln

„Drei Episoden: Hyo-Sop ist Schriftsteller, der sich aus nichtigem Anlaß mit Schriftstellerkollegen prügelt. Er beginnt eine Liebesaffäre mit einer verheirateten Frau, die wird wiederum von ihrem Ehemann, einem Geschäftsmann, betrogen. In seinem bemerkenswerten Spielfilmdebüt beobachtet HongSang-Soo den Alltag seiner Protagonisten kühl und mit protokollarischer Distanz.“ (Kommunalkino) Kino 46

Dancer in the Dark Dänemark/Schweden 2000, R: Lars von Trier, D: Björk, Catherine Deneuve

„Ich liebe Musicals, weil in ihnen nie etwas Furchtbares passiert!“ sagt die wunderbare Björk gleich zu Beginn des Films, und von Trier bricht diese Genrekonvention prompt gründlich. (hip) City

Digimon – Der Film Japan 2000, R: Mamoru Hosada, Shigeyasu Yamauchi

„Und da sind schon die nächsten knopfäugigen, stupsnasigen Trickhelden fürs Kinderzimmer: Digimons heißen nicht nur so, sie sind auch so ähnlich wie die allseits beliebten Pokémons – nur natürlich gaanz anders!“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Gloria (Del)

Duell – Enemy at the Gate Deutschland/Großbritannien/Irland 2001, R: Jean-Jaques Annaud, D: Jude Law, Ed Harris

„Ein junger russischer Scharfschütze profiliert sich in der Schlacht um Stalingrad als Scharfschütze. Gegen seinen Willen stilisiert man ihn in der Frontzeitung zur Heldenfigur. Auf deutscher Seite schickt man einen ausgebildeten Scharfschützen ins Rennen, der den Russen ausschalten soll. Das mit viel technischem Aufwand angelegte Schlachtengemälde konzentriert sich ganz auf den Zweikampf der Männer, wobei die Dramaturgie des Films zwar in sich schlüssig ist, sich aber allzu deutlich am Western-Muster anlehnt. Dafür verzichtet er weitgehend auf eine realistische Darstellung des Krieges und verweist nur am Anfang auf die verzweifelte Lage in der zerstörten Stadt. Auch was die zumeist digital erzeugte Ausstattung angeht, enttäuscht der Film auf der ganzen Linie.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar

Dunderklumpen Schweden 1973, R: Per Ahlin, D: Beppe Wolgers, Jens Wolgers

„Ein Junge auf der Suche nach seinen Puppen, die ihm von einem Troll gestohlen wurden. Ein für Kinder schwer zugänglicher Film, mit teilweise realen, teilweise animierten Figuren, einer etwas komplizierten Erzählstruktur und der naiven Botschaft, dass der Mensch ohne Geld glücklicher und besser ist.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis

E

Ein Königreich für ein Lama USA 2000, R: Mark Dinal

„Gewitzte Buddy-Slapstickkomödie um einen zum Lama verzauberten Inka-Herrscher im Trickformat. Statt auf Musikstücke und klassische Erzählstruktur setzt das Disneytrickabenteuer auf einfallsreiche Action und Gags im Schnellfeuerrhythmus. Disney-Veteran Mark Dindal zeichnet für die flotte Inszenierung verantwortlich und flechtet in etlichen ironischen Anspielungen auch Sozialsatire und Medienkritik mit ein.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar, Wall-Kinos (Ol), Passage (Del), Lichtspielhaus (Del)

El Acordeon del diablo Deutschland 2000, R: Stefan Schwiegert, D: Francisco Rada

„Die Geschichte des 93-jährigen Francisco „Pacho“ Rada, der als einer der besten kolumbianischen Akkordeon-Spieler gilt. Rasch weitet sich der eindrucksvolle Dokumentarfilm über das Porträt des sympathischen alten Mannes hinaus, gibt anderen Musikern Möglichkeit zur Selbstdarstellung, lässt Mythen und Legendenbildung ineinanderfließen und lotet den Stellenwert der Musik fürs Selbstbewusstsein des einfachen Volkes aus. Dabei verdichtet er sich zu einer Darstellung des einfachen, in sich ruhenden Lebens, das trotz finanzieller Armut einen ungeheuren Reichtum zu bieten hat.“ (filmdienst) Cinema

Emil und die Detektive Deutschland 2000, R: Francisca Buch, D: Anja Sommavilla, Kai Wiesinger, Jürgen Vogel, Maria Schrader

„Regisseurin und Drehbuchautorin Franziska Buch versucht, Kästner in die Jetztzeit zu übertragen. Darum ist Emil Tischbein in ihrem Film kein Halbwaise, sondern lebt bei seinem geschiedenen Vater, einem arbeitslosem Ossi. Damit auch Mädchen Spaß an dem Film haben, übernimmt Pony Hütchen als zweite Hauptfigur die Führung der Kinderdetektive. Albern wird der Film spätestens, als Emil Tischbein rappend durch Berlin skatet. Das Resultat ist ein anbiederndes Werk, das zeigt, wie bemüht jugendliche Erwachsene sich die Phantasiewelt der Kinder vorstellen.“ (Der Spiegel) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol), Passage (Del), Lindenhof (Wildeshausen)

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finney

Kurz vor der Oscarverleihung kommen die nomminierten Filme in dieser Woche wieder in die Kinos. Neben „Gladiator“ auch Soderberghs Film – auf seinen „Traffic“ muss man ja noch ein wenig warten. CineStar

Der Exorzist – Director's Cut USA 1973, R: William Friedkin, D: Linda Blair, Max von Sydow

„Oft kopiert, nie erreicht: Der mit zwei Oscars ausgezeichnete Horrorfilm nach dem Roman von William Peter Blatty gehört zu den Genreklassikern. Jetzt kommt er mit elf zusätzlichen Minuten wieder ins Kino.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Passage (Del)

Das Experiment Deutschland 2001, R: Oliver Hirschbiegel, D: Moritz Bleibtreu, Christian Berkel

„20 Männer nehmen freiwillig an einem wissenschaftlichen Experiment teil, bei dem eine Gefängnissituation simuliert wird, indem einige Probanden als Wärter und der Rest als Häftlinge eingeteilt werden. Schnell läuft das Experiment aus dem Ruder, als die Wärter mit immer härteren Mitteln ihre Autoriät missbrauchen. Das Kinodebüt des TV-Regisseurs Oliver Hirschbiegel ist ein außerordentlich packender Psychothriller, der das Stanford-Experiment der frühen siebziger Jahre aufgreift und aufzeigt, wie schnelle normale Mensche den Weg der Zivilisation verlassen und zu Bestien werden können.“ (Blickpunkt: Film) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Gloria (Del)

F

Fast Food Fast Women Frankreich/USA 2000, R: Amos Kollek, D: Anna Thomson, Jamie Harris

"Die gestresste Kellnerin Bella fürchtet sich vor ihrem 35. Geburtstag. Der erfolglos Romane schreibende Taxifahrer Bruno hat auf einmnal die beiden Kinder seiner Ex-Frau am Hals. Der verwitwete Pensionär Paul möchte sein Leben ändern, sein Bekannter Seymour hält von solchen sentimentalen Anfällen rein gar nichts. Regisseur Amos Kollek wartet mit einer hoch amüsanten Großstadtkomödie um Singles, Kontaktanzeigen und Schnellgerichte auf. In einem traditionellen Diner laufen alle Singles-Geschichten zusammen, und Kollek führt sie charmant und großherzig zu einem märchenhaften Happy End, das keine Wünsche offen lässt.“ (tip) Cinema

Die Federtasche China 1989, R: Wang Haowei, D: Xue Bai, Zhuang Li

„Ein Landfilm und zugleich ein Mädchenfilm, voller Ruhe und Kraft, der in einer traumhaften Landschaft spielt, wo Vergangenheit und Gegenwart sich begegnen. Die Schönheit der Natur, die sie umgibt, ist für die Mädchen in dem kleinen chinesischen Bergdorf selbstverständlich, eine Federtasche aus buntem Plastik wird zum Symbol für die Sehnsucht nach dem modernen Leben.“(Medien praktisch) Kino 46

Felix Frankreich 1999, R: Olivier Ducastel, D: Jacques Martineau

„Ein frisches Roadmovie aus Frankreich: Felix ist HIV-positiv. Als er seinen Job verliert macht er sich von Dieppe aus auf den Weg nach Marseille, um seinen Vater zu finden, den er nie kennengelernt hat. Bei seinen Fahrten per Anhalter trifft der Halbmarokkaner auf einsamen Landstraßen Menschen, die ihm wie eine Familie sind, aber auch den alltäglichen Rassismus.“ (taz) City

Forrester – Gefunden! USA 2000, R: Gus Van Sant, D: Sean Connery, Rob Brown

„Die Freundschaft zwischen einem begabten Farbigen und einem von der Umwelt völlig abgeschotteten Schriftsteller steht im Mittelpunkt dieser großartigen Komödie mit Tiefgang. Unter Schülern fühlt sich Regisseur Gus van Saint offensichtlich am wohlsten, wie schon sein Oscar-Hit „Good Will Hunting“ vor zwei Jahren bewiesen hat. Ein intelligentes Drehbuch, ein Newcomer, der eine echte Entdeckung ist, und ein Altstar, der mit sehr viel Laune spielt – dazu noch Bill Frisells Jazz-Score, mal gefühlvoll, mal dynamisch: ein Genuss!“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol)

Frau2 sucht Happy End Deutschland 2000, R: Edward Berger, D: Ben Becker, Isabella Parkinson

„Unentschlossenes Liebesdrama, dem sein inhaltliches Hin und Her schon nach Kurzem zum Verhängnis wird.“ (film.de) City

Freunde Deutschland 1999, R: Martin Eigler, D: Benno Führman, Erdal Yildiz/Erdal Yildiz und vielleicht auch Benno Führmann sind am Donnerstag in der Schauburg anwesend

„Bei einer Razzia treffen die beiden einstigen Freunde Nils und Tayfun unerwartet aufeinander: Nils als Cop, Tayfun als Verdächtiger. Nils lässt Drogen verschwinden, um Tayfun zu entlasten, doch seine Aktion bleibt nicht unendeckt. Unter Druck gesetzt, muss Nils seine alten Kumpels ausspionieren. Gekonnt balanciert Regiedebütant Martin Eigler zwischen der sich konsequent zuspitzenden Krimihandlung und dem bewegenden Psychodrama dreier Menschen, die im Spannungsfeld zwischen unkontrollierbaren Ereignissen und aufgestauten Gefühlen zum Spielball des Schicksals werden.“ (Blickpunkt: Film) Schauburg

G

Ganz oder Gar nicht Großbritannien 1997, R: Peter Cattaneo, D: Robert Carlyle, Tom Wilkinson

„Nur das britische Kino schafft es, Themen wie den Niedergng der Stahlindustrie mit Familenvätern in roten Latex-Tangas zusammenzubringen - spöttisch, komisch und sentimental.“ (Der Spiegel)City

Das Geisterschloss USA 1999, R: Jan De Bont, D: Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones

„Speed Regisseur Jan De Bont will uns das Gruseln beibringen, leider geht das in die Hose. Tolle Ausstattung und Effekte, aber wenig Gänsehaut in der uralten Story vom verwunschenen Schloss.“ (TV-Spielfilm) City

Gladiator USA 2000, R: Ridley Scott, D: Russell Crowe, Joaquin Phoenix

In Erwartung eines Oscar-Regens wird das Historiendrama mit computeranimierten Löwen im Colosseum in dieser Woche wieder ins Programm genommen. CinemaxX, CineStar

Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Marihuana ist grünes Gold. Das denkt sich jedenfalls die verwitwete Orchideenzüchterin Grace. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes muss sie nicht nur erkennen, dass er sie jahrelang betrogen hat – sie steht außerdem noch vor einem riesigen Schuldenberg. Als ihr Gärtner sie bittet, seine drei vertrockneten Cannabispflanzen gesund zu pflegen, weiß Grace die Lösung: Sie schmeißt ihre Orchideen raus, wandelt ihr kleines Treibhaus heimlich in einen Marihuana-Dschungel um und macht sich von Cornwall nach Notting Hill auf, um dort ihre heiße Ware an Gangster zu verkaufen. Die leichte und urkomische Hasch-Komödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis: Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (cinema) City

H

Hamlet USA 2000, R: Michael Almereyda, D: Ethan Hawke, Julia Stiles

„Der Amerikaner Michael Almereyda setzt Shakespeare der Konkretheit New Yorks aus. Sein Hamlet spielt im Heute der unfreundlichen Übernahmen von Firmen und Witwen, und es kommt unter anachronistischen Umständen zu ganz neuen sprachlichen Zweideutigkeiten und erstaunlich gewaltlosen szenischen Lösungen. Es funktioniert und es dient Shakespeare. Und warum soll aus Hamlet nicht einer werden, dessen Medium das Video ist: Schlinge des Gewissens und Erinnerungsarchiv, aus dem sich der Geist des Vaters derart in die Wirklichkeit projiziert, dass man ihn auf dem Balkon der Firma Dänemark eine Zigarette rauchen sieht.“ (Neue Züricher Zeitung) City

Hannibal USA 2001, R: Ridley Scott, D: Anthony Hopkins, Julianne Moore

„Nach dem „Schweigen der Lämmer“ kommt nun das Grunzen der Schweine. Zu den Überraschungen, mit denen „Hannibal“ aufwartet, die Fortsetzung des Thrillers von 1991, den man nun schon einen Kannibalismus-Klassiker nennen darf, gehört die spektakuläre Demonstration, dass auch Schweinen bei rechter Abrichtung Menschenfleisch schmeckt. Nur das Geräusch tut in den Ohren weh. Als 1999 der Roman „Hannibal“ von Thomas Harris erschienen war, konnte man lesen, weder Jodie Foster noch Jonathan Demme, beide mit Oscar für das „Schweigen...“ ausgezeichnet, wollen sich an der Verfilmung beteiligen. Es hieß, sie fänden das Ende des Romans unzumutbar. Harris hat keine Mühen gescheut, um „Hannibal the Cannibal“, den psychopathischen Psychiater, den man bisher nur als Knastinsassen kannte, zum Genie zu veredeln. Er lebt nun als offenbar wohlhabender Privatgelehrter in Florenz, beschäftigt sich mit den subtilen Thesen des Astrophysikers Stephen Hawkins und spielt auf seinem Flügel Bachs Goldberg-Variationen. Wer wissen will, warum er so undelikate kannibalistische Neigungen entwickelt hat, bekommt zur Antwort: weil er als kleiner Junge mit ansehen musste, wie sein geliebtes Schwesterchen gefressen wurde, natürlich von bösen Nazis.“ (Der Spiegel) CinemaxX, Cinestar, Passage (Del)

Hubad sa ililaim ng buwan (Nackt unter dem Mond) Philippinen 1999, R: Lav Dianz, d: Joel Torre / Originalfasung mit Untertiteln

„Nachdem die Familie Pajaron mit ihrem kleinen Unternehmen gescheitert ist, zieht sie sich in die Heimat ihrer Vorfahren zurück und stellt von nun an Holzkohle her. Doch der Wunsch, ein einfaches Leben zu führen scheitert an den komplizierten Familienstrukturen, die mit aufbrechenden Erinnerungen der verschiedene Personen verknüpft werden.“ (Kommunalkino) Kino 46

102 Dalmatiner USA 2000, R: Levin Lima, D: Glenn Close, Gérard Depardieu

„Wer von dieser Realfilm-Fortsetzung eines Disney-Zeichentrick-Klassikers („101 Dalmatiner“) Klamauk auf Vorschulniveau erwartet, wird nicht enttäuscht. Als Bonbon für erwachsene Filmkundler: Gérard Depardieus bizarre Darstellung eines französischen Modeschöpfers - Obelix spielt Jean-Paul Gaultier.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Wall-Kino (Ol), Passage (Del), Lindenhof (Wildeshausen)

K

Kanak Attack Deutschland 2000, R: Lars Becker, D: Luke Pyies, David Schneider

„In 13 Episoden zwischen hochtourigem Thriller und präziser Milieuschilderung erzählt der Film nach Feridun Zaimoglus Kultbuch „Abschaum“, wie Ertan und seine Kumpels Kemal und Mehdi sich cool durchs Leben schlagen – bis das Leben zurückschlägt.“ (tip) City

Kuratta Ippeiji (Die eine Seite des Wahnsinns) Japan 1926, R: Teinosuke Kinugasa, D: Maso Inoue / Stummfilm mit Musikbegleitung

„Dieser Film ohne Zwischentitel spielt fast vollständig in einer psychiatrischen Heilanstalt. Ein alter Seeman versucht mit allen Mitteln, seine Frau zu befeien, die versucht hat, sich und ihren kleinen Sohn zu ertränken. Er gerät in einen Aufstand der Insassen und findet sich schließlich, als seine Frau sich weigert, wegzugehen, damit ab, sein Leben mit Fegen und Putzen zu verbringen.“ (Kommunalkino) Kino 46

L

Little Nicky USA 2000, R: Steven Brill, D: Adam Sandler, Harvey Keitel, Patricia Arquette

„Der jüngste Spross des Teufels wird auf die Erde geschickt, um Daddys Reich zu retten. An Plattheiten und Peinlichkeiten kaum zu toppender Schwachsinn, der dazu nicht mal witzig ist.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar

Lust auf Anderes Frankreich 200, R: Agnés Jaoui, D: Alain Chabat, Agnés Jaoui

„Einen ironischen Blick auf Bourgeoisie und Nouveau Riches wirft Schauspielerin Agnés Agoui in dieser französischen Erfolgs-Komödie, einer Art „American Beauty“. Darin wecken geschliffene Dialoge und exzellente Darstellerleistungen Lust auf anderes und sorgen für ein besonderes Geschmackserlebnis.“ (Blickpunkt: Film) Atlantis frz.OmU

M

Mansfield Park Großbritannien/USA 1999, R: Patricia Rozema, D: Frances O'Connor, Embeth Davidtz

„Mit sicherem Instinkt für die „modern sensiblities“ der gleichnamigen literarischen Vorlage von Jane Austen inszenierter Film. Eine kluge Adaption, welche die frühe Behauptung von weiblicher Eigenständigkeit, eine kompromisslose Liebesgeschichte und die Kritik an einer von Geld und Macht besessenen Gesellschaft vereint.“ (Zoom) City

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City/OF

Mee Pok Man Singapur 1995, R: Eric Khoo, D: Joe Ng, Michelle Goh / Originalfassung mit Untertiteln

„Der einsame, missverstandene und von allen verspottete Mee-Pok-Man verkauft nachts Nudeln in einem berüchtigten Stadtteil Singapurs. Seine Kundschft sind Nachtschwärmer,eine bunte Mischung zwielichtiger Charktere. Der Film, gedreht mit einem extrem niedrigen Budget, ist die radikale Adaption einer Kurzgeschichte des Schriftstellers Foong Yu Lei.“ (Katalog des Forums des internationalen jungen Films) Kino 46

O

O Brother, where art thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson

„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine vage an Homer orientierte Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen, kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) City

Oi! Warning Deutschland, R: Dominik und Benjamin Reding, D: Sascha Backhaus, Simon Goerts

„Eine verzweifelte Geschichte, kraftvoll und dicht erzählt, über Jugendliche, Gewalt und Verletzlichkeit ohne Angst vor widersprüchlichen Gefühlen.“ (tip) City

P

Petterson & Findus Schweden/Deutschland 1999, R: Albert Hanan Kaminski

„Zeichentrickfilm nach den erfolgreichen Kinderbüchern von Sven Nordqvist um den einzelgängerischen, etwas zauseligen Herrn Petterson, der mit seinem Kater Findus in einem Bauernhaus lebt. Die Abenteuer entwickeln sich aus harmlosen Alltagssituationen zu einer Verkettung von Verhinderungen und Missgeschicken. Überschaubar von den Schauplätzen und Figuren her, wartet der Film mit Liebe und Einfühlungsvermögen auf, wobei er unaufdringlich seine Botschaft von Toleranz vermittelt. (Filmdienst) CinemaxX, Casablanca (Ol)

Pol-wol ui Christmas (Weihnachten im August) Korea 1998, R: Hur Jin-Ho, D: Han Suk-Kyu, Shim Eun-Ha / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein kleines Fotogeschäft in einem Vorort von Seoul. Der junge Fotograf Jung-Won hat wegen einer schweren Krankheit nur noch wenige Monate zu leben. Er versucht, Freunde zu treffen, die er lange nicht mehr gesehen hat und knüpft eine zarte Freundschaft mit einer jungen Verkehrspolizistin, die in seinem Labor Fotos von Falschparkern entwickeln lässt. Hur Jin-Ho entwickelt die tragische Geschichte als warmherzige Alltagsbeschreibung, die die Vergänglichkeit menschlichen Lebens in zärtlichen undramatischen Bildern festhält.“ (Presse- und Kulturabteilung der Botschaft der Republik Korea)Kino 46

Q

Quills – Macht der Besessenheit USA 2000, R: Philip Kaufmann, Geoffrey Rush, Kate Winslet

„Kaufmanns theatralische Chronik der letzten Lebensmonate des berüchtigten Marquis de Sade interessiert sich nicht für dessen philosophische Literatur, mehr schon gefällt es dem Regisseur, von künstlerischer Freiheit und ihrer Zensur zu erzählen. Die Komödie treiben die jungen Frauen an, Kate Winslet zumal, in der Rolle eines Wäscherinnenmädchens, das mit de Sades schmutziger Wäsche auch seine Schriften aus der Anstalt schmuggelt.Die Tragödie gehört den Männern, wie natürlich de Sade (Geoffrey Rush) selbst, der seine Texte noch mit dem eigenen Blut aufs Hemd kritzelt, solange er noch irgendwo Federkiele (engl.: quills) findet – um am Ende doch wie alle ein Opfer des Plots zu werden.“ (tip) Casablanca (Ol)

R

Radio no jikan (Radio-Zeit) Japan 1997, R: Koki Mitani, D: Toshiaki Karasawa, Kyoka Suzuki / Originalfassung mit Untertiteln

Gedacht ist der Film als eine unterhaltsame und witzige Komödie über die chaotischen Zustände in einem Rundfunkstudio bei den Aufnahmen eines Hörspiels; und keine Angst – genau dies ist dem Regisseur Koki Mitani auch gelungen. Vor zwei Jahren war dies der Publikumsliebling des Forums auf der Berlinale. Die Zuschauer kringelten sich (obwohl sie die Pointen in Untertitlen lesen mussten) vor Lachen, denn der japanische Humor ist hier genau so global verständlich wie einst in dem Nudelepos „Tampopo“. Aber man kann den Film auch als ein Lehrstück über die japanische Gesellschaft lesen. Alle Konflikte basieren auf der extrem strengen Hierarchie und der Rigidität, mit der die Japaner Formen und Machtstrukturen respektieren. Wenn man etwa alle Entschuldigungen und Demutsgesten aus dem Film herauskürzen würde, dann wäre er um mindestens ein Drittel kürzer. So gewährt er uns aber einen (so wohl gar nicht intendierten) Einblick in die japanische Gesellschaft, einen optischen Mehrwert. (hip) Kino 46

Red Planet USA 2000, Anthony Hoffman, D: Val Kilmer, Terence Stamp

"Eine Bruchlandung macht beinahe alle Hoffnungen einer Mars-Expedition zunichte, den roten Planeten auf sein zukünftige Bewohnbarkeit zu untersuchen. Science-Fiction-Film, der es mit technischen Details genau nimmt, aber weder interessante Figuren entwirft noch eine spannende Geschichte erzählt.“ (filmdienst) CineStar, CinemaxX

Rushmore USA 1998, R: Wes Anderson, D: Jason Schwartzman, Bill Murray

„Ein High-School-Klamauk von der alleramerikanischsten Sorte, doch diesmal geben nicht die „Cheerleader“ genannten Funkenmariechen den Ton an, sondern ein halbwüchsiger Streber mit dem Allerweltnahmen Max Fischer trumpft auf: Sein herausragendes Talent ist das zur Schaumschlägerei oder Hochstapelei, und es entfaltet sich in dem aberwitzigsten, jeden geordneten Schulbetrieb anarchisch überennenden Aktivitäten, mit denen Max das Herz der angehimmelten Biolehrerin zu gewinnen hofft. Das junge Kreativteam Owen Wilson (Buch) und Wes Anderson (Regie) beweist beträchtliche Lust am Chaos, und die Hauptrolle, durch die ein Typ wie Jim Carrey sich wild grimassierend hindurchgehampelt hätte, absolviert der Neuling Jason Schwartzman mit einem Pokerface, das dem Schwank eine verschmitzte Hinterhältigkeit gibt.“ (Der Spiegel) Filmstudio, Wall-Kino (Ol)

S

Schmalspurganoven USA 2000, R: Woody Allen, D: Woody Allen, Tracey Ullman, Hugh Grant

„Zum 65. Geburtstafg entdeckt Woody Allen wieder das Kind in sich. Mit „Schmalspurganoven“ liefert er eine Komödie ab, die so leicht ist, dass sein letztes Werk „Sweet and Lowdown“ im Vergleich fast Dostojewskische Züge annimmt.“ (Cinema) City

Schule Deutschland 2000, R: Marco Petry, D: Daniel Brühl, Mina Tander

„Drei Wochen vor dem Abi beschäftigt die Protagonisten dieser erfrischend pubertären Generationskomödie das übliche Programm: Freundschaft, Sex, Partys, Zukunft und Klausuren.“(TV-Spielfilm) City

Shall We Dance Japan 1996, R: Masayuki Suo, D: Koji Yakusho, Tamaiyo Kurosakari

Shogei Sugiyma ist in eifriger Büroarbeiter, bis er sich eher zufällig in den Anfängerkurs einer Tanzschule einschreibt. Langsam wird er vom Tanzfieber gepackt, und dies treibt ihn schließich dazu, Ruf, Beruf und Familie aufs Spiel zu setzten. Denn in Japan gilt der Gesellschaftstanz seltsamerweise als unmoralisch. Die absurde Diskrepanz zwischen den keusche Tänzern und dem Bild, dass sich Sugiyamas Mitmenschen von dessen triebhaften Exzesen machen, ist in jeder Szene wieder neu komisch. (hip) Atlantis

Shaft USA 2000, R: John Singleton, D: Samuel L. Jackson, Vanessa Williams

„Fast 30 Jahre nachdem Richard Roundtree zur Kult-Ikone für die schwarze Jugend in Amerika wurde, tritt Samuel L. Jackson in seine Fußstapfen. Und ist noch cooler als sein Vorgänger.“ (TV-Spielfilm) City

Die Stille nach dem Schuss Deutschland 2000, R: Volker Schlöndorff, D: Bibina Beglau, Martin Wuttke

„Gegen Schlöndorffs Inszenierung ließe sich manches einwenden. Die Sprache etwa der Terroristen klingt formelhaft. Und doch ist dies ein außergewöhnlicher Film, denn Schlöndorff und Autor Kohlhaase haben es geschafft, zwei herausragende Traditionen des deutschen Nachkriegsfilm miteinander zu verbinden: den gesellschaftpolitischen Anspruch des westdeutschen Autorenfilms und die lebensnahe Atmosphäre der ostdeutschen Defa-Produktionen.“ (Cinema) City

Sugar & Spice USA 2000, R: Francine McDougal, D: Marley Shelton, Mensa Suvari

„Der Traum jedes Cheerleaders: einen Quarterback als Freund. Der Albtraum der Eltern: die Tennagertochter wird schwanger. Genau so ergeht es Diane in dieser streckenweise bösen und doch ganz süßen Komödie.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar

Surat untuk bidadari (Brief an einen Engel) Indonesien 1993, R: Garin Nugroho, D: Lewa / Originalfassung mit Untertiteln

„Gedreht auf der Insel Suma im südöstlichen Indonesien, entwickelt dieser Film seine Kraft aus einer Mischung von dokumentarischer Wahrhaftigkeit und metaphorischer Phantasie. Eine Sofortbild-Kamera, die Lewa von einem Touristen geschenkt wird, stellt für den neugierigen Dorfjungen die Welt auf den Kopf, deshalb zieht er aus, seine eigene Wirklichkjeit zu erfahren und durchquert Landschaften, die sowohl mit alten Baudenkmälern wie mit Ikonen des 20.Jahrhundert übersät sind.“ (Forum des internationale jungen Films) Kino 46

T

Tiger & Dragon USA/Hongkong 2000, R: Ang Lee, D: Chow Yub Fat, Michelle Yeoh

Ang Lee inzeniert hier einen Martial-Arts-Film, also ein vermeintliches B-movie mit dem gleichen Feinsinn wie seine Erfolgsfilme wie “Sinn und Sinnlichkeit“ und „Der Eissturm“, und durch die komplexe Zeichnung gerade der weiblichen Figuren ist „Tiger & Dragon“ solch ein paradoxes Phänomen wie ein Actionfilm (auch) für Frauen geworden. Mit einer bewundernswerten Finesse schiebt Lee seinem Publikum, das in seinen Erwartungen ob eines Actionfilms nicht enttäuscht wird, hier zwei Liebesgeschichten unter, die so lebensnah und berührend in kleinen Gesten, Blicken und Berührungen erzählt wird, wie man es im Actionkino wohl noch nie gesehen hat. Und auch die Kampfszenen sind eher poetisch als blutig und erinnern am ehesten noch an die schwebenden Tänzereien von Fred Astaire. In diesen „Pas de deux“ mit Schwertern scheinen die Naturgesetze aufgehoben zu sein, und die Paare schweben über Dächer oder einen Bambuswald. Egal, ob Sie im Kino lieber Jane Austen oder Jackie Chan sehen – dies könnte ein Film nach ihrem Geschmack sein, denn er bietet „Zen & Sensibility“. (hip) Filmstudio

U

Under Control Hongkong 1999, Vincent Kuk Tak-chui, D: Jackie Chan, Shu Qui

„Einer der bemerkenswertesten Filme in der Karriere des nunmehr 46-jährigen Jackie Chan ist ausgerechnet eine romantische Screwball-Komödie, in der die akrobatischen Künste des nimmermüden Gummiknochens eher sporadisch zum Einsatz kommen. Dafür gestattet es Chan, dass seine Partnerin Shu Qui in dieser Hongkong-Antwort auf „Message in a Bottle“ gleichberechtigt vor der Kamera agiert – mit überraschend effektiven Resultaten.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX

V

Verschollen – Cast away USA 2000, R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Helen Hunt

„Abenteuerfilm mit Tom Hanks als Manager, der nach einem Flugzeugabsturz vier Jahre auf einer einsamen Insel ums Überleben kämpft. Nicht einmal ein halbes Jahr nach seinem letzten Film „Schatten der Wahrheit“ stellt Robert Zemeckis seine erste Zusammenarbeit mit Tom Hanks nach ihrem gemeinsamen Oscar-Triumpf „Forrest Gump“ vor: eine moderne Robinsonade, in deren Mittelpunkt weniger der Überlebenskampf als eine packende, elementare Analyse des hektischen Lebens in unserer Zeit steht. Ein todsicherer Oscar-Anwärter!“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar

The Virgin Suicides USA 1999, R: Sofia Coppola, D: James Wood, Kathleen Turner

„Unter dem strengen Reglement des Elternhauses zerbrechen vier Schwestern, die nach dem Selbstmord der Jüngsten in einer Nacht gemeinsam den Tod suchen. Eine ebenso eindrucksvolle wie irritierende Studie, die die im Prinzip düstere Geschichte in frohe Farben taucht und die 70er Jahre nicht als Ära des Liberalismus feiert, sondern sie als Hort kleinbürgerlichen Denkens darstellt.“ (filmdienst) City

W

Was Frauen wollen USA 2000, R: Nancy Meyers, D: Mel Gibson, Helen Hunt

„Ein alter Männertraum, inszeniert als Alptraum: mitzukriegen, was Frauen wirklich denken. Hier leidet Mel Gibson unter dieser Gabe – so lange, bis er aus der Gedankenleserei beruflich und erotisch Kapital schlägt. Zum Glück spielt Helen Hunt mit, der allein es zu verdanken ist, dass der Film nicht völlig aus dem Ruder läuft. Aber am Ende bekommt sogar Sigmund Freud (“Was will eine Frau eigentlich?“) eine Antwort: Frauen wollen natürlich mit Mel Gibson ins Bett, und Männer wollen das lieber gar nicht wissen.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, Lichtspielhaus (Del) Casablanca (Ol), Wall-Kino (Ol), Lindenhof (Wildeshausen) / CineStar auch Originalfassung ohne Untertitel

X

Xiao Wu China 1997, R: Jia Zhang / Originalfassung mit Untertiteln

„Jia Zhang Ke hat in seiner Heimatstadt Fenyang mit Laiendarstellern gedreht. Ohne finanzielle Mittel, dafür aber völlig unabhängig ist ihm ein fürchterlich realistisches Bild der chinesischen Provinz gelungen. So viel Trostlosigkeit hat lange schon niemand mehr auf die Leinwand zu bringen gewagt. Dabei verzichtet „Xiao Wu“ auf alle filmischen Tricks und wirkt trotz seiner Spielhandlung um jugendliche Taschendiebe jederzeit wie ein Dokumentarfilm“ (taz)Kino46

Y

Yo Ota - Made in Japan 1 & 2 Japan 1990-2000, R: Yo Ota, Ichiro Sueoka u.a. / Originalfassungen ohne Untertitel

„Kurz- und Experimentalfilme aus den letzten zehn Jahren. Ausgesucht und vorgestellt von dem japanischen Filmemacher Yo Ota, der zu Gast auf dem Festival ist.“ (Kommunalkino) Kino 46

Z

Der Zauber von Malèna Italien 2000, R: Guiseppe Tornatore, D: Monica Bellucci, Guiseppe Bellucci

„Der Mann an sich ist ein Schwein, wie man weiß, und der Sizilianer als solcher erst recht. So jedenfalls zeigt ihn der sizilianische Regisseur Guiseppe Tornatore in seinem jüngsten, sehr nostalgisch-melodramatischen Heimatfilm, der, überschattet von Krieg und Faschismus der vierziger Jahre, die dörfliche Welt - wie schon Tornatores berühmtester Film „Cinema Paradiso“ - mit dem pseudonaiven Blick eines halbwüchsigen Jungen betrachtet. Der „Zauber“, den die Kriegerwitwe Malèna in Gestalt von Monica Bellucci mit ihrem „spektakulären Körper“ (Werbetext) auf die Männerwelt ausübt, gleicht dem der mythischen Circe, bringt ihr aber so ziemlich alles an Unglück, was eine Frau als pures Lustobjekt auf der Kinoleinwand erleiden kann.“ (Der Spiegel) Filmstudio

Der Zug des Lebens Frankreich/Belgien/Rumänien 1998, R: Radu Mihauileanu, D: Lionel Abelanski, Rufus

Die Juden eines Dorfes in Osteuropa täuschen ihre eigene Deportation vor, weil die Nazis immer näher kommen. „Ein Film voller nicht so leiser Zwischentöne, bitterer Wahrheiten und zutiefst menschlicher Figuren.“ (film.de) City