unterm strich
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Der amerikanische Thriller-Autor Robert Ludlum ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Wie sein Agent Henry Morrison bestätigte, starb der Schriftsteller am Montag in Naples im US-Staat Florida. Ludlums bislang 21 Bücher verkauften sich weltweit 110 Millionen Mal. Der Autor war vor allem für seine unwahrscheinlichen Plots und Wendungen bekannt und für seine Fähigkeit, aus banalen Spionage-Plots spannende Bandwurm-Romane zu stricken. Sein Verlag kündigte zugleich an, es werde mindestens noch drei neue Bücher Ludlums geben, die jetzt nach seinem Tod veröffentlicht würden. Ludlum begann seine Karriere am Theater, wo er als Schauspieler und Produzent arbeitete. 1971 veröffentlichte er sein erstes Buch, „The Scarlatti Inheritance“ (Das Scarlatti-Erbe), über eine Gruppe, die Adolf Hitler finanziert. Geheime Machenschaften von Regierungen, Verschwörungstheorien und Korruption waren auch die Themen seiner weiteren Agentengeschichten, die Kritiker wegen ihrer verrückten Verkettungen und Zufälle immer wieder zur Verzweiflung trieben. Eine von Ludlums bekanntesten Serien begann mit dem Buch „The Bourne Identity“ („Der Borowski-Betrug“). Es handelt von einem Spion, der sein Gedächtnis verliert und von Attentätern verfolgt wird. Es folgten: „The Bourne Supremacy“ („Die Borowski-Herrschaft“) und „The Bourne Ultimatum“ („Das Borowski-Ultimatum“). Als Verfilmung bekannt wurde auch „The Osterman Weekend“ („Das Osterman-Wochenende“) in der Regie von Sam Peckinpah unter anderem mit Rutger Hauer, John Hurt, Dennis Hopper und Burt Lancaster.

Und ewig droht die Pornodebatte: Scotland Yard hat der Londoner Saatchi-Galerie mit der Beschlagnahmung von mehreren Fotos gedroht, sollten die Arbeiten in den nächsten Tagen nicht aus der Ausstellung „I am a Camera“ entfernt werden. Die Aufnahmen der US-Fotografin Tierney Gearon zeigen ihre sechsjährige Tochter Emily und ihren vierjährigen Sohn Michael zum Teil nackt. Skandal! Und auf einem Bild pinkelt der Junge während eines Skiurlaubs in den Schnee. Die Fotografin reagierte empört: „Was denken diese Leute, wenn sie auf den Gemälden alter Meister nackte Cupidos sehen?“ Und: „Im Vergleich dazu sind meine Bilder sehr unsinnlich und sehr asexuell. Wenn sie überhaupt etwas sind, dann lustig.“ Kulturminister Chris Smith reagierte eher sachlich. Zwar wolle er über den konkreten Fall nicht urteilen, aber er mache sich mehr Sorgen über pädophiles Material im Internet als über eine Kunstgalerie mitten in London. Hört sich also eher nach einem wild gewordenen Inspektor an.