makedoniens uçk

Die Schattenarmee

Die UÇK (Nationale Befreiungsarmee), deren genaue Stärke unbekannt ist, hat ihre Basis in den ethnisch reinen Albanergebieten. Entlang der Grenze stellt jede Familie einen Mann für den bewaffneten Kampf ab. Inzwischen rief die UÇK alle Männer in den albanischen Dörfern auf, sich dem Aufstand anzuschließen. Das haben angeblich bisher 2.000 Freiwillige getan. Das Engagement wird gefördert durch die verzweifelte soziale Lage in den Dörfern. Auch die Führung der UÇK wird, soweit bekannt, wesentlich von Einheimischen gestellt, die allerdings Kämpfer der UÇK im Kosovo waren.

In ihrem „Kommunique Nr. 6“ hat die UÇK ihre Forderungen aufgestellt: mehr Rechte für die albanische Minderheit und internationale Vermittlung. Ausdrücklich wird betont, man wolle die territoriale Integrität Makedoniens nicht bedrohen. Diese gemäßigten Formulierungen sollen wohl Besorgnissen der internationalen Gemeinschaft vorbeugen, die Rebellen kämpften für ein Großalbanien. Ebenso gilt es, Rücksicht auf das Kosovo zu nehmen, wo albanische Politiker die endgültige Unabhängigkeit von Jugoslawien anstreben. Allerdings wird die Truppe durch ehemalige UÇK-Kämpfer aus dem Kosovo verstärkt, die der radikalen, auf einen gesamtalbanischen Staat hinzielenden Partei LPK (Volksbewegung Kosova) angehören sollen.

Auch wenn bisher lediglich um Tetovo geschossen wird, ist zu erwarten, dass die Kämpfe sich ausweiten. Ein Guerilla-Sprecher mit dem Pseudonym Sokolit erklärte, man habe auch um Skopje und innerhalb der Städte starke Kräfte, die für den Einsatz bereit ständen.