Cerealien in der Krise?

■ Kellogg's Bremen dementiert Gerüchte

Ende letzter Woche machten sich Gerüchte über eine Krise beim Bremer Kellogg's-Werk breit, die möglicherweise zu Kurzarbeit oder Entlassungen führe. Der Personaldirektor der Kellog's-GmbH, Horst Wilms, dementierte diese Gerüchte gestern auf taz-Anfrage. Zwar habe das Werk durch die Kündigung des Liefervertrages mit Aldi und anderen Absatzrückgänge Einbußen von 10 bis 15 Prozent, die Ausfälle würden aber durch den seit Januar geltenden neuen Manteltarifvertrag „voll abgefangen“. Der Tarif sieht unter anderem vor, dass die wöchentliche Arbeitszeit von 37,5 auf 36 Stunden ohne Lohnausgleich verkürzt wird. Ziel des neuen Vertrages sei es gewesen, Entlassungen zu vermeiden, so Wilms. „In diesem Jahr werden wir aber auch wieder neu einstellen müssen“, begegnete er den Krisengerüchten.

Bei dem von Kellogg's gekündigten Vertrag mit Aldi ging es um sogenannte „private Labels“ – das gleiche Produkt, in diesem Fall die Frühstücks-Knuspereien von Kelloggs, werden in einer anderen Verpackung und vor allem billiger vertrieben. Kellogg's kündigte, als im Fahrwasser von Aldi auch andere Handelsketten aus dem Markenprodukt einen No-Name machen wollten.

Aus gut unterrichteten Kreisen war gestern zu hören, dass die Krise größere Ausmaße habe. Auf bis zu 30 Prozent werden dort die Umsatzeinbußen geschätzt, die in den ersten Monaten des Jahres 2001 entstanden sind. Falls dies in den nächsten Monaten nicht wett gemacht werde, stünde das Werk vor einem großen Problem, hieß es.

Horst Wilms dementierte indes auch Meinungen, nach denen das einzige deutsche Werk, das mit rund vierhundert Beschäftigten in Bremen arbeitet, als Erstes von der Konzernmutter in Amerika abgestoßen würde. „So wie das Pfund im Moment steht, sind die beiden englischen Betriebsstätten teurer als der deutsche Standort. hey