Eulen verspeisen Alligatoren

Überraschend scheitern die letztjährigen Halbfinalisten North Carolina und Florida schon in der zweiten Runde der Meisterschaft im College-Basketball

BERLIN taz ■ Nicht einmal das gute Karma von New Orleans konnte die Universität von North Carolina diesmal retten. 1982 hatte Michael Jordan dem Basketball-Team die College-Meisterschaft in der Stadt am Mississippi gesichert, 1993 waren es die heutigen Alba-Berlin-Spieler Henrik Rödl und Derrick Phelps, die hier mit den „Tar Heels“ sensationell Michigan mit Chris Webber, Juwan Howard und Jalen Rose im Finale düpierten. Am Sonntag reichte es nicht mal gegen Penn State, das erstmals seit 1955 den Sprung in die Sweet Sixteen des NCAA-Turniers schaffte.

Für North Carolina setzte sich beim 74:82 gegen den Underdog fort, was sich zum Saisonschluss schon andeutete. Nach einer Serie von 18 gewonnenen Spielen hatte das Team des neuen Coaches Matt Doherty zuletzt einige herbe Niederlagen kassiert, zwei davon gegen den Erzrivalen Duke, der seinerseits durch ein 94:81 gegen Missouri locker den Sprung unter die letzten 16 schaffte. 22 Ballverluste hatten die Tar Heels den Sieg gekostet, und ein zerknirschter Doherty meinte: „Ich glaube nicht, dass ich mir das Video von diesem Match jemals ansehen werde.“

Der nächste Gegner von Penn State ist am Freitag Temple, eine weitere Überraschungsmannschaft. Eigentlich war für diese Runde die Revanche des letztjährigen Halbfinales vorgesehen, das Florida gegen North Carolina gewonnen hatte. Doch auch die Gators patzten und verloren mit 54:75 gegen die Owls aus Temple. Ausschlaggebend war die variable Zonenverteidigung der Eulen, die Florida völlig hilflos agieren ließ. „Das hat sie total demoralisiert“, freute sich Quincy Wadley, Topscorer mit 24 Punkten.

Während das topgesetzte Team von Stanford in einem großartigen Match hart kämpfen musste, um das kleine College St. Josephs mit 90:83 zu bezwingen, präsentierte sich Titelverteidiger Michigan State beim 81:65 gegen Fresno State in bestechender Form. „Ein großes Team“, staunte Jerry Tarkanian, Coach beim Verlierer. MATTI