Die GEW ist skeptisch

Eltern, Lehrer und Schüler sehen noch großen Klärungsbedarf beim neuen Schulgesetz

Der Entwurf des neuen Schulgesetz, der am Montag von Schulsenator Klaus Böger (SPD) vorgestellt wurde, wird von den Fachgremien überwiegend als wegweisend bewertet. Dennoch gibt es in vielen Punkten Veränderungs- und Klärungsbedarf.

Rolf Hänisch, Mitglied im Landeselternauschuss, sagte, dass die „Richtung sehr positiv“ sei. Mehr Selbstständigkeit für die Schulen sei unbedingt erforderlich. Auch eine zukünftige interne und externe Überprüfung findet Hänisch wichtig. Diese dürfe jedoch kein „Ranking“ sein, sondern es müsse sich um einen „fairen Vergleich“ der Schulen handeln. Die Vorsitzende des Landeslehrerausschusses, Brigitte Wilhelm, kündigte „großen Redebedarf an“. Einige Punkte, wie zum Beispiel die flexible Eingangsstufe und die zentrale Prüfung nach der 10. Klasse müssten noch ausgiebig diskutiert werden. Wilhelm befürchtet, dass es zu wenig Lehrer gebe, die Fremdsprachenunterricht ab der 3. Klasse erteilen könnten. Schüler zeigten sich wenig begeistert davon, dass die Schülervertretungen (SVs) sich zukünftig nicht mehr alle vier Wochen, sondern nur noch vier Mal im Jahr treffen dürfen, sagte Schülervertreter Matthias Pohlig aus Friedrichshain-Kreuzberg.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Ulrich Thöne, nannte den Entwurf des neuen Schulgesetz „eine schwere Geburt“. Die Diskussion um den Gesetzentwurf solle nicht „vernebeln, dass es weiterhin reale Probleme“ wie zum Beispiel Lehrermangel gebe. Thöne kritisierte, dass im Gesetzentwurf eine Schule nur dann gut sei, wenn „leistungshomogene Gruppen“ gebildet werden. Für ihn zähle das individuelle Lernen. NAU