Annan ermahnt Scharon

Der israelische Ministerpräsident sieht in Jassir Arafat das Haupthindernis für Frieden

JERUSALEM/NEW YORK ap/rtr/afp ■ UN-Generalsekretär Kofi Annan hat den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon in einem Gespräch am Mittwochabend aufgefordert, die Absperrung der palästinensischen Autonomiegebiete zu lockern. Außerdem solle Scharon mit der internationalen Kommission unter Führung des ehemaligen US-Senators George Mitchell zusammenarbeiten. Die Delegation hält sich in Israel auf, um die Ursachen der jüngsten Unruhen aufzuklären.

Scharon sagte am Mittwoch vor Juden in New York, Palästinenserpräsident Jassir Arafat sei zum Terrorismus zurückgekehrt und somit Haupthindernis für eine Friedenslösung. Arafat kam derweil am Mittwochabend mit Vertretern der Untersuchungskommission zusammen. Er habe dabei dargelegt, welche Auswirkungen die Absperrung der palästinensischen Gebiete habe, sagte Arafat nach dem Treffen.

Am gleichen Abend wurde im Gaza-Streifen ein Mitglied der Leibwache Arafats von israelischen Soldaten getötet. Diese schossen laut israelischen Angaben auf einen Polizeiposten, aus dem zuvor drei Mörsergranaten auf eine jüdische Siedlung gefeuert worden waren. Später in der Nacht wurde ein weiterer Palästinenser im Gaza-Streifen erschossen, der Armeeangaben zufolge versuchte, mit einem Sprengsatz in israelisches Gebiet einzudringen. Unterdessen nehmen die Angriffe jüdischer Siedler auf Palästinenser stark zu.