Gedenken an Militärputsch

BUENOS AIRES epd ■ In Argentinien haben am Samstag zehntausende Menschen an den Militärputsch vor 25 Jahren und die Verbrechen der Junta erinnert. Landesweit hatten Menschenrechts- und Studentengruppen sowie linke Parteien und Gewerkschaften zu Kundgebungen aufgerufen. In Buenos Aires marschierten nach Veranstalterangaben 100.000 Menschen vom Parlament zur Plaza de Mayo. Die argentinische Militärdiktatur (1976-1983) war eine der blutigsten in Lateinamerika. Einer Untersuchungskommission zufolge entführten die Militärs mindestens 9.000 Menschen, die bis heute verschwunden sind. Menschenrechtsgruppen sprechen von 30.000 Verschwundenen.

„Wir werden unseren Kampf gegen die Straflosigkeit so lange weiterführen, bis wir erreicht haben, dass die Mörder, Folterer, Kindesentführer, Vergewaltiger und Kidnapper dort sind, wo sie hingehören: im Gefängnis“, sagte Mabel Gutierrez vom „Sekretariat der Familienangehörigen von Verschwundenen und Festgenommenen“ auf der Kundgebung in Buenos Aires. Der argentinische Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel sagte, die Kundgebung zeige, wie stark die kollektive Erinnerung auch nach 25 Jahren noch sei.

Mexikos Zapatistenführer Subcomandante Marcos sandte per Telefon eine Grußbotschaft an die Menge. Nach der Kundgebung spielten Musiker, darunter viele, die während der Diktatur ins Exil gehen mussten. Vor seinem Haus in Buenos Aires grüßte Ex-Juntaführer Jorge Videla 30 Anhänger. Sie dankten ihm für den Putsch vom 24. März 1976.