Nachgeschenkt
: Lecker Rhein

■ Bremer Wasser schmeckt nur mäßig

„Leicht trüb in der Farbe“, „Geschmack zunächst neutral, dann nichtssagend dumpf“ – die Rede ist nicht von Wein, sondern vom Bremer Leitungswasser. Am Prädikat waren allerdings Weinprofis beteiligt: Den Sommelier-Weltmeister, einen Meisterkoch sowie vier Berufsschmecker der Wasserwerke Rostock hatten sich zwei Stern-Redakteure zur Verstärkung eingeladen, um Wasser im Vergleich zu trinken. Leitungswasser aus 14 Städten musste sich an sechs stillen Mineralwassern messen lassen.

Ergebnis: Nur in Leipzig schmeckt den Testern das Wasser schlechter als in Bremen, das wie die meisten Städte in der Kategorie „annehmbar“ landete. Zu denken geben sollte den Wasserwerken das Abschneiden von Düsseldorf: Prädikat „perfekt“, obwohl zu 75 Prozent aus versickertem Rheinwasser gewonnen. Paradox: Bremen trinkt nicht versickertes Weserwasser – laut swb zu salzig. Aber gerade dem zurzeit verwendeten Grundwasser attestierten die Stern-Tester einen salzigen Nachgeschmack. Kleiner Trost: Es schmeckt immer noch besser als drei von sechs Mineralwassern – darunter das walisische „TY Nant Still Water“ (“ungenießbar“). Das ist mit fünf Mark pro Flasche immerhin 1.889 mal so teuer wie das Bremer Leitungswasser (3,53 Mark pro Kubikmeter). jank