Solana mahnt Dialog an

Die UÇK droht mit der Fortsetzung der Kämpfe in Makedonien. Die ersten Flüchtlinge kehren zurück

TETOVO afp ■ Die albanischen Rebellen der Nationalen Befreiungsarmee UÇK haben am Dienstag mit einer Fortsetzung ihrer Kämpfe in der westmakedonischen Region um Tetovo gedroht. Bei erneuten Angriffen der Armee werden sie zurückschlagen, sagte ein UÇK-Kommandeur. Er bezweifelte zugleich den Willen der makedonischen Regierung zum Dialog.

Der EU-Beauftragte für Außen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana, betonte hingegen bei einem Abstecher nach Tetovo, die Kämpfe seien offenbar vorbei. Nun müsse der politische Dialog mit der albanischen Minderheit beginnen.

Die Armee hatte nach eigenen Angaben zu Wochenbeginn ihre Großoffensive gegen die um Tetovo verschanzten UÇK-Kämpfer erfolgreich beendet. Sieben Stellungen, darunter auch die Hochburg Selce, seien unter Armeekontrolle.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR kehrten die ersten Flüchtlinge wieder in ihre Dörfer zurück. Mit Gepäck beladene Autos seien auf dem Weg von Skopje nach Tetovo, sagte ein Sprecher in Genf. Die genaue Zahl sei aber schwer einzuschätzen. In den vergangenen zwei Wochen seien nach jüngsten Zahlen etwa 30.000 Menschen geflohen, wovon aber rund 20.000 im Lande selbst blieben. Beobachter des Hilfswerks etwa in Albanien zeigten, dass an der Grenze derzeit nur noch etwa 70 Flüchtlinge am Tag ankämen, während es Mitte März noch 880 waren.

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