Anschläge zum arabischen Gipfel

27 Verletzte in Jerusalem, ein Selbstmordattentäter getötet. Radikale Siedler fordern Eingreifen des Militärs in Hebron. Arabische Länder versprechen den Palästinensern finanzielle Unterstützung. UN-Generalsekretär Annan in Amman

BERLIN/AMMAN taz/dpa ■ Bei zwei Anschlägen wurden gestern in Jerusalem 27 Menschen verletzt; ein Selbstmordattentäter kam ums Leben.

Am Morgen war im Stadtteil Talpiot eine Autobombe explodiert und hatte sieben Passanten leicht verletzt. Wenige Stunden danach sprengte sich ein Palästinenser neben einem Linienbus im Norden der Stadt in die Luft. Etwa 20 Personen wurden verletzt. Nachdem bereits am Montagabend in Hebron ein Baby von einem palästinensischen Heckenschützen erschossen worden war, forderten Siedler die militärische Einnahme eines arabischen Viertels von Hebron. Israelisches Militär bereitete die Bombardierung des Viertels vor, aus dem geschossen worden war.

Beim arabischen Gipfeltreffen, das gestern in Amman begann, wurde den Palästinensern finanzielle Hilfe zugesichert. Die Staats- und Regierungschefs versicherten, Israel könne nicht auf Sicherheit hoffen, solange es keinen Frieden mit seinen Nachbarn geschlossen habe. Schärfere Resolutionen blieben jedoch zunächst aus. UN-Generalsekretär Kofi Annan erklärte, die internationale Gemeinschaft habe jedes Recht, Israel wegen der Blockadepolitik und der harten Reaktion auf die Proteste der Palästinenser zu kritisieren. Jedoch habe auch Israel das Recht, in Sicherheit und in international anerkannten Grenzen zu leben.

Uneinigkeit herrschte unter den 22 Staatsvertretern über die Forderung nach einer Aufhebung der Irak-Sanktionen. ANT

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