unterm strich
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Lange nichts gehört von Rolf Hochhuth. Nun wird der Schriftsteller am Sonntag 70 Jahre alt – ein guter Grund für neue Statements zu Politik, Ökonomie etc. So sieht Hochhuth in der Wirtschaft und ihren verstärkten Konzentrationsbestrebungen „die neue Rechte“ in Europa, „und nicht in den Haiders oder all den anderen belanglosen nationalistischen Chaoten“. Der „Globalisierungswahnsinn“ mit seinem „ruchlosen Einsparen von Mitarbeitern“ führe dazu, dass „nie mehr Arbeit für alle da sein wird“, sagte der Dramatiker im dpa-Gespräch. Nebenbei macht Hochhuth auch ein bisschen Werbung für sein Stück „Das Recht auf Arbeit“, das 1999 in Salzburg uraufgeführt wurde. Der Autor fordert, dass ebendieses Recht auf Arbeit in der Verfassung verankert werden müsste, schließlich habe es entsprechende, letztlich aber gescheiterte Vorstöße von Kanzler Otto von Bismarck im Reichstag von 1883 gegeben. So fügt sich eins zum anderen: Hatte nicht Hochhuth schon im letzten Jahr angeregt, man möge doch bitte das Bismarck-Denkmal vor dem Reichstagsgebäude aufstellen?

Das seit 1945 verschollene Gemälde „Turm der blauen Pferde“ von Franz Marc soll nach einem Bericht des Kunstmagazins art in einem Zürcher Banksafe liegen. Das 1913 entstandene Bild befindet sich offenbar im Besitz der Person oder Personen beziehungsweise ihrer Erben, die das Werk nach dem Zweiten Weltkrieg vermutlich entwendet hatten, so art-Chefredakteur Axel Hecht. Er hält das Gemälde wegen seiner Bekanntheit für unverkäuflich. Eigentümer sei unstrittig die Berliner Nationalgalerie. Der „Turm der blauen Pferde“ gilt als Schlüsselwerk des deutschen Expressionismus. Für die Premiere von „Pearl Harbor“ hat das Filmstudio Disney einen nuklear betriebenen Flugzeugträger der US-Marine ausgewählt. Der Film handelt vom Angriff auf den Stützpunkt, der 1941 den Krieg zwischen den USA und Japan ausgelöst hatte. Unter den Gästen sind auch Überlebende des Angriffs. Disney will an Deck des Schiffes die größte Kinoleinwand der Welt errichten lassen. Ach ja, wegen der schlechten Konjunktur hat der Konzern gerade 4.000 Mitarbeiter entlassen. Hochhuth, übernehmen Sie!