Armee in der Offensive

Makedonische Armee nimmt UÇK-Stellungen unter Beschuss. Bundeswehr nimmt 50 Rebellen fest

SKOPJE/BERLIN dpa/afp ■ Die makedonische Armee hat gestern eine neue groß angelegte Offensive gegen albanische UÇK-Milizen an der Nordgrenze des Landes begonnen. Das meldete das staatliche Fernsehen. Der Angriff im Grenzgebiet zum Kosovo nordwestlich der Hauptstadt Skopje ist gegen die Rebellenhochburgen in Gracani, Lipkovo, Brest, Malino und Gosince gerichtet. Schwere Artillerie und Panzer sollen diese Ortschaften von den „Terroristen befreien“, hieß es aus Armeequellen in Skopje. Ein Anführer der Rebellen kritisierte die Offensive als Provokation angesichts des Waffenstillstandsangebots der UÇK.

Unterdessen traf gestern der griechische Außenminister Giorgios Papandreou zu einem Besuch in Skopje ein, um den makedonischen Präsidenten Boris Trajkovski und weitere führende Politiker des Landes treffen.

An der Grenze zu Makedonien haben Bundeswehrsoldaten der Kosovo-Schutztruppe KFOR gestern 50 Kämpfer der UÇK in Gewahrsam genommen und entwaffnet. Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin mitteilte, wurden sie befragt. Sie sollten dann der zivilen Verwaltung überstellt werden. Eine Festsetzung sei bis zu 72 Stunden möglich, dann müsse ein Richter entscheiden, fügte er hinzu.

Für die in der Gegend von Tetovo stationierten deutschen Soldaten bestehe keine unmittelbare Gefahr. Inzwischen halten sich in Prizren 200 Bundeswehrangehörige auf, die in der vergangenen Woche aus Dülmen entsandt worden seien, sagte der Sprecher.