Kriminalität weiter auf hohem Niveau

Polizeistatistik: 2,7 Prozent weniger Straftaten erfasst als im Vorjahr. Rechtsextreme Delikte stiegen um fast 40 Prozent

Die Kriminalität in Berlin bewegt sich trotz rückläufiger Entwicklung weiter auf hohem Niveau. Im vergangenen Jahr wurden 557.000 Straftaten erfasst. Das waren 2,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Das geht aus der Kriminalitätsstatistik hervor, die Innensenator Eckart Werthebach (CDU) heute im Abgeordnetenhaus vorstellen will.

Laut Statistik kamen in Berlin im vergangenen Jahr 16.447 Straftaten auf 100.000 Einwohner. Rein rechnerisch gesehen wurde etwa jede Minute eine Straftat begangen. Die Aufklärungsquote stieg laut Statistik um 0,1 Prozent auf 49,7 Prozent. Die Polizei ermittelte im vergangenen Jahr 161.911 Tatverdächtige – 5.265 weniger als 1999.

Einen Zuwachs gibt es unter anderem bei der politisch motivierten Kriminalität. Die Zahl der rechtsextremistischen Delikte stieg um 39,9 Prozent auf 333 (1999: 238). Werthebach führt dies darauf zurück, dass die Straftaten vermehrt angezeigt wurden. Zudem hätten Nachahmungstaten und der verstärkte Kontrolldruck der Sicherheitsbehörden bundesweit zu höheren Zahlen beigetragen. Im linksextremen Bereich registriert die Statistik mit 848 Delikte, 13,2 Prozent mehr als im Vorjahr (1999: 749). Diese Steigerung beruhe insbesondere auf einer Zunahme der Landfriedensbrüche und Körperverletzungen.

Zunahmen gibt es außerdem bei der Computerkriminalität um 53,9 Prozent auf 5.900 Fälle, bei den Rauschgiftdelikten um rund 42,6 Prozent auf 14.278 Fälle und bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten um 6,7 Prozent auf 105.657 Fälle.

Rückläufig ist die Zahl der tatverdächtigen Minderjährigen auf jetzt 25.589 (1999: 28.616) und die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen auf 48.854 (1999: 52.104). DPA