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montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

Wenn Linke – wie jüngst beim Castor-Transport nach Gorleben – demonstrieren, blockieren und protestieren, dann werden Erinnerungen wach. Erinnerungen an eine stürmische Zeit, eine Zeit voller Protest, Blockaden und Demonstrationen. Doch der Deutsche Herbst wurde bald zum Deutschen Winter, und im Deutschen Frühling war nichts mehr über von der Linken, zu der sich der Autor dieser Zeilen früher auch einmal zählte. Damals, in jener schon Jahrzehnte entfernten Zeit – und manchmal scheint es, es seien bereits Jahrhunderte seither durchs Land des Deutschen Michels gegangen – da stand man auf für etwas, stand ein für seine (damals: meine) Sache, stellte sich mutig entgegen. Heute ist das anders. Wie ist ein „Sieg“ der Anti-Atomaros zu werten, der nicht ausgefochten, sondern erzwungen wurde durch Passivität? Sie standen nicht gegen den Castor. Sie gruben, sie betonierten sich ein. Und zeigen damit, was aus jener einstmals großen Bewegung geworden ist: wenige arme Betonköpfe.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

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