Nordex mit 9 Euro

Der deutsche Windkraftanlagenbauer gab am Freitag den Emissionskurs bekannt. Spanne wurde herabgestuft

Die Aktien der Nordex AG sollen Fachkreisen zufolge für einen Wert „am unteren Ende“ der Bookbuilding-Spanne unter die Leute gebracht werden. Die Erstnotierung des Windkraftanlagenbauers am Neuen Markt ist für den heutigen 2. April vorgesehen. Der Emissionskurs sollte ursprünglich in einer Spanne zwischen 11 und 14 Euro liegen. In der vergangenen Woche reduzierte man seine Vorstellungen auf 9 bis 11,50 Euro. Begründet wird dies dem Branchendienst Aktiencheck zufolge mit „den gegenwärtig schwierigen Marktbedingungen“.

Schon im Vorfeld fanden Experten, der anvisierte Preis sei überhöht. So empfahl der Frankfurter Tagesdienst am 30. März, Nordex ungeachtet der heruntergesetzten Zeichnungsspanne „angesichts der hohen Risiken und der unsicheren Börsensituation nicht zu zeichnen“.

Der Fachdienst Prior Börse sprach zuvor gar von „Mondpreisen“, zu denen Nordex an die Börse gebracht werden solle. Zu sehr stehe bei diesem Börsengang „auch das Kassemachen im Vordergrund“. Lediglich die Hälfte der 36 Millionen Papiere werde im Zuge einer echten Kapitalerhöhung auf den Markt gebracht, der Rest würde von den Altaktionären gestellt. Im Moment gehöre das Unternehmen noch zu 80,5 Prozent der Balcke-Dürr-Tochter Borsig Energy GmbH und zu 19,5 Prozent der Nordvest A/S. Nordex hat sich auf die Planung, Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Windkraftanlagen spezialisiert. Das Geld solle teils dazu dienen, die Kapazitäten zu erweitern; ein kleinerer Anteil davon solle zur Tilgung der Verbindlichkeiten an den Babcock-Borsig-Konzern zurückgezahlt werden. ALO

Nordex AG, WKN 587357