Die Mischung stimmt nicht

■ Architekten kritisieren Entwurf zur Bebauung des Dalmannkais

Seit dem 7. März steht das städtebauliche Konzept für das riesige Areal am Dalmannkai in der geplanten Hafencity. Der Bund Deutscher Architekten (BDA) und die Hamburger Architektenkammer (HAK) erachten an dem Projektentwurf jedoch einiges für kritisierenswert. Zusammen veranstalteten sie daher am 23. und 24. März erneut einen Workshop zur Gestaltung des Geländes, dessen Ergebnisse gestern der Öffentlichkeit präsentiert wurden.

Vorgaben der Stadtentwicklungsbehörde wie etwa die Ausrichtung der Gebäude zur Elbe hin, die Aufteilung in Wohn- und Gewerberaum im Verhältnis 1:2 oder die strenge Gliederung des Raums wurden hier noch einmal grundsätzlich in Frage gestellt. Den nun vorgelegten Planspielen zufolge ist vor allem das Verhältnis von öffentlichem und privatem Raum umstritten. Die Pläne, die derzeit dem bis zum Sommer zu erstellenden Bebauungsplan zugrunde liegen, sehen große Flächen vor, die nicht in städtischem Besitz, aber dennoch öffentlich genutzt sein sollen. Es stehe zu befürchten, dass damit umfassende ordnungspolizeiliche Maßnahmen der Privateigentümer verbunden sind. Viele der fünfzehn Entwürfe des Workshops von BDA und HAK sehen eine Ausweitung der öffentlichen Flächen vor.

Doch ohnehin – und diese Vorgabe stellte keiner der „Gegenentwürfe“ in Frage – dürfte allein auf dem Gelände am Dalmannkai eine Art Vorort in der Stadt entstehen: Gerade das Mischkonzept aus Wohnen, Gewerbe und Freizeitangebot wird vermutlich dazu führen, dass die BewohnerInnen den Ort kaum einmal verlassen müssen. Und ob ihn trotz der geplanten Kaipromenade außer TouristInnen jemand betreten möchte, hängt von der konkreten Ausgestaltung ab.

Christiane Müller-Lobeck