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Der Seuche den Weg abschneiden

Je länger Deutschland frei von Maul- und Klauenseuche bleibt, desto unwahrscheinlicher wird eine Katastrophe. Schuld am Flächenbrand in England waren nämlich für Experten die Tiertransporte. Möglicherweise noch zwei Monate nach Ausbruch der Seuche wurden kranke Tiere über die Insel gekarrt.

Das Nationale Krisenzentrum Seuchenbekämpfung beim Ministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) will dem einen Riegel vorschieben: Seit dem 8. März gilt in Deutschland ein Transportstopp für Klauentiere. Sie dürfen nur direkt zu einem anderen Hof oder zum Schlachter gebracht werden, aber nicht wie sonst zwischen Aufzucht, Mast und Schlachtung hin- und hergefahren werden. Damit ist dem Virus seine schnellste Reisemöglichkeit genommen.

Noch aber zittern die Bauern. Denn es bleibt die Frage nach der Inkubationszeit. Die liegt bei höchstens sieben (Rind) bis 14 Tagen (Schaf). Kranke Tiere entdeckt man vielleicht, auch wenn nicht transportiert wird. Das BMVEL hofft, die große Seuche damit verhindert zu haben.

Das ist aber keine Entwarnung: Der MKS-Erreger kann sich über Wildtiere, über den Wind und über Menschen übertragen. Sperrbezirke sollen diese Infektionswege verhindern. Die betroffenen Tiere werden sofort getötet, Schlachthöfe und Transportwagen desinfiziert. Die Tiere im Umkreis um den Hof werden geimpft und beobachtet. Manchmal trifft die Quarantäne auch die Helfer: Der Tierarzt, der MKS diagnostiziert, muss im Zweifel so lange auf dem Hof bleiben, bis alle Tiere geschlachtet sind und das Virus unschädlich ist.  BPO