Gotteskämpfer gefasst

Die deutsche und italienische Polizei nimmt sechs mutmaßliche islamische Terroristen fest

ROM/KARLSRUHE dpa ■ Sonderkommandos der Polizei in Italien und Deutschland haben insgesamt sechs mutmaßliche Mitglieder islamischer Terrororganisationen festgenommen. Sie sollen Verbindungen zum saudischen Geschäftsmann Ussama Bin Laden haben, der weltweit als Drahtzieher mehrerer Anschläge auf US-amerikanische Einrichtungen im Ausland gesucht wird. Den Angaben zufolge wurden bei einer groß angelegten Aktion gestern im Raum Mailand fünf Nordafrikaner gefasst, in der Gegend um Frankfurt am Main ein Algerier.

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe gehört der Algerier einem internationalen Netzwerk von „Mudschaheddin“ (Gotteskämpfern) an, die in Lagern der Bewegung von Bin Laden Praktiken der Kleinkriegsführung sowie die Ausführung von Sprengstoffanschlägen gelernt hätten. In Deutschland habe die Gruppe Bestrafungen gegen „islamfeindliche“ Personen sowie gegen Einrichtungen westlicher Staaten vorbereiten sollen. So plante sie zur Jahreswende 2000/2001 einen Sprengstoffanschlag in Straßburg.

Italiens Innenminister Enzo Bianco bezeichnete die bei Mailand Festgenommenen als „eine sehr gefährliche Säule“ des internationalen Terrorismus. Die Gruppe werde mit einem geplanten Attentat auf die US-Botschaft in Rom in Januar in Zusammenhang gebracht.