Ostermarsch tritt auf der Stelle

■ Kritik an Kosovokrieg und Rüstungspolitik

Der diesjährige Ostermarsch in Bremen wendet sich gegen die derzeitige deutsche Rüstungspolitik und gegen den Einsatz der Bundeswehr im Kosovo. Vertreter der Friedensbewegung wollen die Traditionsveranstaltung nutzen, um unter dem Motto „Bundeswehr als Eingreif-Armee – Wir sagen Nein!“ zu demonstrieren. Im Gegensatz zum Titel des Unternehmens werden sie dabei allerdings stehen und nicht marschieren: Am Samstag, 14. April, ab 12 Uhr auf dem Marktplatz. Im vergangenen Jahr hatten sich schätzungsweise 150 Menschen an der Kundgebung beteiligt.

Die Friedensaktivisten kritisieren die gegenwärtige Umstrukturierung der Bundeswehr, weil auf diesem Wege eine „angriffsfähige“ Armee geformt werden solle. Es gehe nicht darum, Kosten zu senken oder Militär abzubauen, so Pastor Martin Warnecke gestern auf einer Pressekonferenz. Für ihn ist klar, dass die Bundeswehr in Zukunft befähigt sein soll, „an mindestens zwei Stellen in der Welt gleichzeitig Kriege zu führen.“ In der Bevölkerung gelte es jedoch keineswegs als selbstverständlich, dass Deutschland als internationaler Kriegstreiber auftritt“, wie Monique Troedel von der IG Medien in ver.di betonte. Sie wird am Ostersamstag, genau wie Pastor Warnecke, als Rednerin auftreten und dabei insbesondere die „falsche und verlogene Politik der Bundesregierung“ im Zusammenhang mit dem Kosovokrieg kritisieren. PS