Vielfältige Fuhle

■ Bezirksamt Nord stellt Ideen zur Stadtteilentwicklung in Barmbek vor

Wer in Barmbek lebt, sagt Bezirksamtsleiter Mathias From-mann, tut das in der Regel gern. Die Identifikation mit dem Stadtteil sei groß. Die Unzufriedenheit neuerdings aber auch: Die Straßen seien allein an den Bedürfnissen des motorisierten Verkehrs ausgerichtet, würden AnwohnerInnen monieren, Wohnungen oft nicht auf Familien zugeschnitten und die Läden seien nicht vielfältig genug. Vor allem die Haupteinkaufsmeile Fuhlsbütteler Straße, der “Fuhle“, habe sich in den vergangenen Jahren nicht fortentwickelt. Unter Mitwirkung von AnwohnerInnen hat das Bezirksamt Nord nun Ideen entwickelt, wie die Missstände zu beseitigen sind. Gestern stellte Amtsleiter Frommann diese vor.

Die Projektgruppe hat das Gebiet rund um die Fuhlsbütteler Strasse in fünf Zonen aufgeteilt. In denen leben insgesamt um die 3000 Menschen. An sie wird in den kommenden Tagen ein Faltblatt mit den ersten Plänen verteilt, denn das Bezirksamt hofft noch auf rege Beteiligung der AnwohnerInnen. Ziel der Neugestaltung soll neben der Aufwertung der Einkaufsstrasse und anwohnerfreundlichen Verkehrsführung vor allem die Belebung öffentlicher oder teilöffentlicher Flächen sein. Eine Idee sieht vor, nördlich des Bahnhofes eine derzeit überwiegend zugeparkte Fläche für den Wochenmarkt oder auch für Stadtteilfeste zu nutzen. Die vorhandenen Autostellplätze könnten laut Frommann in eine Tiefgarage verlegt werden.

Die Nutzung öffentlicher Flächen durch die AnwohnerInnen ist auch Leitlinie bei der Entwicklung von Barmbek-Süd, dem Quartier südlich der Dehnhaide. Das wurde 1999 ins Programm zur sozialen Stadtteilentwicklung aufgenommen. Seither hat das Quartiersbüro Dehnhaide zusammen mit BewohnerInnen Pläne zur Fortentwicklung geschmiedet.

Die sehen beispielsweise vor, den Schulhof der Adolph-Schönfelder-Grundschule – dessen Bebauung im Frühjahr 2000 durch ein Bürgerbegehren verhindert wurde – für Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche zu nutzen. Im Quartier soll auch ein neuer Bolzplatz eingerichtet werden. Auf dem Gelände, auf dem zurzeit noch die Psychiatrie des Krankenhauses Eilbek liegt, sollen nach diesen Vorstellungen Wohnprojekte verwirklicht werden. Elke Spanner