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Kein Jahr verplempern

■ SchülerInnenkammer diskutierte am Dienstag über Struktur der Oberstufe

Sieben Punkte haben sechzig Hamburger SchülerInnen der Oberstufe im Februar erarbeitet. Am Dienstagabend präsentierte die Hamburger SchülerInnenkammer diese Forderungen Schulsenatorin Ute Pape (SPD) und stellte die Verbeserungsvorschläge anschließend zur Diskussion. Die Jugendlichen wünschen sich eine Oberstufe, in der sie „so viel Wahlfreiheit haben wie möglich“, denn an Schulen mit wenigen SchülerInnen könnten sie oft nicht die gewünschte Fächerkombination belegen. „Und wer in der Schule keinen Physik-Leis-tungskurs belegen kann, der wagt vielleicht auch nicht, später Physik zu studieren“, meint der Schulleiter des Gymnasiums Kaiser-Friedrich-Ufer, Edgar Mebus.

Die Hauptforderung der SchülerInnen sind daher die Einführung so genannter Oberstufenzentren, in denen die Gymnasien Kurse gemeinsam veranstalten. Dadurch soll neben größerer Wahlfreiheit auch fächerübergreifender Unterricht möglich sein. „Außerdem“, meint Benjamin Jodorf, Mitglied der SchülerInnenkammer, „hat dann das lästige Pendeln zwischen zwei Schulen ein Ende.“

Senatorin Pape hält von solchen Zentren allerdings wenig. Ein ähnliches Projekt sei in den siebziger Jahren schon einmal gescheitert. Sie stimmt zwar zu, dass „die Wahlfreiheit der SchülerInnen ein wichtiger Aspekt der Oberstufenreform von 1972“ sei. Doch Oberstufenzentren hält sie nicht für die geeignete Lösung. Günter Frank, schulpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, geht davon aus, dass deren Einrichtung auf „Proteste von Bürgern, Lehrern und Eltern stoßen wird“.

Das zweite Schwerpunktthema löste vor allem bei Christa Goetsch (GAL) Euphorie aus. „Betriebspraktika, Auslandsaufenthalte, oder auch die elfte Klasse überspringen, diese Forderungen kann ich nur unterstützen“, jubelte die schulpolitische Sprecherin der Grünen. Die SchülerInnen wollen das „Jahr nicht mehr in der Schule verplempern“, wie es ein Mitglied der SchülerInnenkammer formulierte. Für schwache SchülerInnen soll die elfte Klasse weiter die Chance bieten, verpasstes aufzuholen. Die restlichen Ideen konnten nicht mehr diskutiert werden und die Hauptforderung nach Oberstufenzentren wurde von der Senatorin abgeschmettert. Michaela Soyer

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