die anderen
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Iswestija aus Moskau meint zum deutsch-russischen Gipfeltreffen: Die Russen müssen sich an den einfachen Gedanken gewöhnen, dass die Welt Russland nicht mehr für ein schwarzes Loch auf der Weltkarte hält. Der Westen hat keine Angst mehr vor unseren Raketen oder vor dem Kommunismus. Wir sind nicht besser als Mexiko, Brasilien oder Polen: Wir haben Schulden gemacht und müssen diese nun zurückzahlen. In unserer Staatskasse ist Geld vorhanden, die Regierung hat das selbst an die große Glocke gehängt. „Freund Wladimir“ und „Freund Gerhard“ kommen miteinander wunderbar aus. Aber das Geld wird von jetzt an separat gezählt.

The Times aus London kommentiert die US-Balkanpolitik: Auch Bush kann sich den Balkan nicht vom Leibe halten. Bereits der bloße Hinweis auf einen Rückzug der USA hat den Extremisten dort neue Hoffnung gegeben. Washingtons Einfluss in der Region ist weit größer als der Europas oder der UN. Man kann ihn vergleichsweise billig geltend machen – und sendet damit auch sofort ein klares Führungssignal an den Rest der Welt. Die Stabilität in Europa bleibt ein wesentliches Sicherheitsinteresse der USA – auch für eine republikanische Regierung. Washington darf den Fehler von 1991 nicht wiederholen: anfängliche Vernachlässigung, der ein Krieg folgt.