Heulen und Zähneklappern

■ Fachlehrer klagen: Schulen fast religionsfrei

Pünktlich zur Osterzeit haben die Bremer Religionslehrer ein großes Klagegeheul angestimmt: Bremens öffentliche Schulen seien fast völlig religionsfreie Zonen, monieren die Pädagogen, es könne „nach Jahrzehnten des Missstandes nur noch ein Scheitern des Bremer Religionsunterrichts festgestellt werden“. Daran hätten auch wohlwollende Erklärungen der Bürgerschaft nichts ändern können, heißt es in einem Aufruf, auf den jetzt der Sprecher der Bremer Katholiken, Wilhelm Tacke, hinwies. Dieser sieht darin eine Bankrotterklärung des „Exotenfachs“ Biblische Geschichte.

Der Bremer Religionsunterricht sei jahrzehntelang extrem vernachlässigt worden, meinen die Pädagogen. An manchen Schulen falle 80 Prozent des – notenfreien – Unterrichts aus, es gebe kaum Fachlehrer, die Ausstattung mit Schulbüchern sei katastrophal. Die glücklosen Religionslehrer fordern nun, dass „Religion/Ethik/Philosophie“ endlich einen „klar erkennbaren Stellenwert“ in Bremens Schulen bekommen.

Katholiken-Sprecher Tacke fürchtet indes, dass aus der erwünschten „offenen Diskussion“ nichts wird. Ein Indiz ist für ihn, dass nun offenbar auch der Islam-Unterricht unter das Dach der „Biblischen Gschichte“ gepackt werden soll. Und das geht aus Tackes Sicht keinesfalls: Denn nach dieser Logik könne man auch beschließen, Kreuzfahrtdampfer am Flughafen anlegen zu lassen, „is' ja schließlich ein Hafen, oder? taz