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die anderen

Die Nesawissimaja Gaseta aus Moskau kommentiert die Heimkehr des ehemaligen russischen Finanzchefs Pawel Borodin: Jetzt darf man den Fall Borodin keinesfalls zu den Akten legen. Zum einen interessiert weiterhin die Frage, wer Borodin empfahl, ohne Diplomatenpass in die USA zu reisen, wo er auf Schweizer Haftbefehl festgenommen wurde. Zum anderen heißt es immer wieder, Borodin habe gedroht, „kleine Geheimnisse“ über den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu verraten, falls die russische Regierung ihn nicht aus dem Gefängnis hole. Zudem sind weiterhin Fragen zu Borodins Tätigkeit in der Kreml-Verwaltung und zu seinen Grundstücksverkäufen offen. Es wäre also angebracht, wenn die russische Generalstaatsanwaltschaft das letzte Wort im Fall Borodin hätte.

Zu dem in den Niederlanden verabschiedenten Gesetz über aktive Sterbehilfe meint Le Monde aus Paris: In Frankreich gilt die Euthanasie als fahrlässige Tötung, Mord oder unterlassene Hilfeleistung. Der Tabubruch durch die Niederlande zwingt uns nun zur Diskussion dieser Frage. Aus Sicht des Individuums ist das Recht auf einen würdigen Tod beachtens- oder sogar wünschenswert. Aber gilt das auch für die gesamte Gesellschaft? Wenn man die Lebensverkürzung ermöglicht, weil es keine Zukunft gibt, bedeutet dies das Eingeständnis, dass das Leben nur einen Wert hat, wenn es schön und gut ist? Die Vorstellung entspricht schnödem Konsumdenken. Die Schmerztherapie dagegen ist eine Frage, die es verdient, weiter erörtert zu werden.

Die Presse aus Wien sieht Israel unter Ariel Scharon in der Sackgasse: Sicherheit, Sicherheit und noch einmal Sicherheit – das war die Botschaft, mit welcher Scharon bei seinen Landsleuten reüssierte. Doch der Likud-Chef hat sein Versprechen nicht einhalten können. Israel ist seither nicht sicherer geworden. Blutige Übergriffe gehören weiterhin zur Tagesordnung. Granaten auf jüdische Siedlungen da, Heckenschützen und Selbstmordattentäter dort. Scharons Kalkül der Härte hat die Schlagzahl des palästinensischen Terrors lediglich erhöht. Vergeltung, sei es durch Bulldozer, Raketen oder Bomben, ist das denkbar ungeeignetste Konzept, um die Spirale der nahöstlichen Aggression zu durchbrechen. Einzig der Dialog kann einen Weg aus der Sackgasse weisen. Scharon lag deshalb von Beginn an falsch, die Wiederaufnahme von Verhandlungen davon abhängig zu machen, dass die palästinensische Seite der Gewalt entschieden Einhalt gebietet. Eben weil die Unruhen anhalten, sind Gespräche auf höchster Ebene unerlässlich.

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