Anschläge in Düsseldorf

Sprengstoffanschlag auf Türkisches Generalkonsulat. Schwedische Handelskammer von Türken besetzt

DÜSSELDORF taz ■ Auf das Türkische Generalkonsulat in Düsseldorf ist gestern ein Brandanschlag verübt worden. Unbekannte schleuderten um 3 Uhr morgens eine Handgranate gegen das zu diesem Zeitpunkt ungesicherte Gebäude. Es entstand Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Mark.

In einem Anruf bei der türkischsprachigen Zeitung Star bekannte sich eine „Front der islamischen Kämpfer des großen Ostens“ (Ibda-C) zu dem Anschlag. Sie habe damit gegen das in der Türkei verhängte Todesurteil gegen ihren Anführer protestieren wollen. Staatsanwalt Johannes Mocken erklärte der taz: „Wir ermitteln auch weiterhin in andere Richtungen.“

Gestern Mittag besetzten in Düsseldorf etwa zwanzig türkische Demonstranten für eineinhalb Stunden die Handelskammer von Schweden, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat. Die Besetzer verlasen eine Resolution gegen die Zustände in türkischen Gefängnissen, die Polizei nahm nur Personalien auf. Der Geschäftsführer der Kammer sagte zu, die schwedische Regierung um Überprüfung der Haftbedingungen zu bitten. pab