KZ Ravensbrück bald begehbar

FÜRSTENBERG dpa ■ Zum 56. Jahrestag der Befreiung des einstigen Konzentrationslagers Ravensbrück wird ein wesentlicher Teil des Areals für die Öffentlichkeit zugänglich. Nach umfangreichen Baumaßnahmen werde mit der Eröffnung am 29. April rund ein Drittel der Fläche innerhalb der Lagermauer zu besichtigen sein, sagte Gedenkstätten-Leiterin Sigrid Jacobeit gestern.

Der Bereich der früheren 1. Lagerstraße mit wesentlichen Teilen des Industriehofs wurde mit originalgetreuem Schlackebelag überzogen, der Standort von rund 20 Baracken durch Absenkungen im Boden gekennzeichnet. Durch Überbau mit Kasernen der Sowjetarmee, die jetzt abgerissen wurden, waren diese Spuren gänzlich verschwunden.

Bislang hatte das Areal nur rund drei Hektar außerhalb der Lagermauer betragen. Nun werden etwa 6 der 20 Hektar innerhalb der Lagermauer begehbar sein. Möglich wurde dies, weil die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten das Gelände des Stammlagers im Frauen-KZ Ravensbrück übernahm. Im KZ waren rund 133.000 Frauen und Kinder sowie 20.000 Männer inhaftiert. Die Rote Armee befreite das Lager am 30. April 1945. Sie traf dort noch auf rund 3.000 zurückgelassene Kranke. Zuvor hatte die SS zehntausende Häftlinge auf Todesmärsche getrieben.