Zu Titeln hexen

■ Andreas Thiel steht als Notnagel bei der SG Flensburg-Handewitt zur Verfügung

Der „Hexer“ freut sich auf die Rückkehr ins Handball-Rampenlicht. „Es wird mir sicher Spaß machen“, sagt Andreas Thiel, der als Notnagel bei der SG Flensburg-Handewitt vor einem spektakulären Rekord steht. In nur vier Wochen kann der 41-jährige Torwart mit dem Bundesliga-Spitzenreiter noch einmal Europacup-Sieger und deutscher Meister werden. Eigentlich hatte er seine Karriere nach 21 Spielzeiten beim VfL Gummersbach und in Dormagen im Juni vergangenen Jahres beendet. „Ich hefte mir nicht den geringsten Anteil an die Fahne“, übt sich der 256fache Nationalkeeper daher in Bescheidenheit.

Teil eins der Mission beginnt morgen, 14.50 Uhr, in der Flensburger Fördehalle im europäischen Pokalsieger-Finalhinspiel gegen Ademar Leon aus Spanien. Schon am darauf folgenden Samstag könnte der Torwart-Artist die Euro-Trophäe in Händen halten. „Ich glaube aber nicht“, vermutet Thiel, „dass ich zum Einsatz komme, denn Jan Holpert hält stark.“

„Thiel kommt nicht als Psychologe, unsere Mannschaft ist gefestigt“, stellte Flensburgs Trainer Erik Veje Rasmussen nach dem 19:18-Erfolg am Mittwoch beim VfL Bad Schwartau dank Holpert klar. Thiel kehrt zurück, weil der dänische Nationalkeeper in SG- Diensten, Sören Hagen, wegen einer Fußverletzung nicht mehr eingesetzt werden kann. In der Bundesliga darf der Rechtsanwalt, der zuletzt bei Bayer Leverkusen in der Landesliga spielte, höchstens zweimal für seinen neuen Club halten. Trotzdem wird Thiel lediglich beim Solingen-Gastspiel der SG am 5. Mai nicht dabei sein. „Da hat mein Patenkind Konfirmation.“

Volker Gundrum