Die deutsche Statistik beruhigt die Frauen

Mikrozensus sieht Situation der Frauen im Arbeitsleben gestärkt. Ostdeutschland verliert an Einwohnern und Jobs

BERLIN taz ■ In den letzten zehn Jahren haben Frauen in Deutschland ihre Position im Erwerbsleben verbessert. Dies ergibt sich aus der gestern in Berlin vom Statistischen Bundesamt vorgelegten Erhebung „Leben und Arbeiten in Deutschland – Ergebnisse des Mikrozensus 2000“. Obgleich die Erwerbsquote der Männer seit 1991 von 78 Prozent auf 73 zurückgegangen ist und die der Frauen leicht anstieg, erhöhte sich die Arbeitslosigkeit bei den Männern bundesweit um 60 Prozent, bei den Frauen dagegen um 24 Prozent.

Zwar sind immer noch rund zwei Drittel aller Führungskräfte in Deutschland männlich, aber eine Trendwende zeichnet sich ab. Immerhin sieben Prozent aller berufstätigen Frauen arbeiten derzeit in Führungspositionen.

Weniger Erfreuliches haben die Statistiker aus Ostdeutschland zu berichten. Seit 1991 hat sich in den neuen Ländern die Einwohnerzahl um rund eine halbe Million reduziert, die der Arbeitsplätze um weit mehr als eine Million. Vor allem junge Menschen verlassen den Osten, sagte der Gruppenleiter des Mikrozensus, Hans-Joachim Heidenreich. Während der Osten zwischen April 1999 bis Mai 2000 74.000 Menschen verlor, verzeichnete der Westen ein Plus von 210.000 deutschen und ausländischen Zuwanderern.

EBERHARD SEIDEL

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