Letzte Ausfahrt Ems-Sperrwerk

■ Umweltverbände wollen ökologische Auflagen für den Stau-Betrieb durchdrücken / Hauptverhandlung in dieser Woche

Deutsche und niederländische Umweltverbände wollen für den künftigen Stau-Betrieb des Emssperrwerks bei Gandersum (Kreis Leer) weit reichende ökologische Auflagen durchsetzen. Das gehöre zu den Hauptzielen eines Anfechtungsverfahrens, das am kommenden Dienstag mit einer Hauptverhandlung vor dem Verwaltungsgericht Oldenburg fortgesetzt wird, teilte eine Verbandssprecherin mit.

Erreichen wollten die Kläger in dem Rechtsstreit außerdem eine Einschaltung des Europäischen Gerichtshofs. Er solle am Beispiel des Emssperrwerks Grundsätze für die Auslegung und Handhabung der europäischen Naturschutz-Richtlinien festlegen.

Die Sperrwerksgegner gingen zuversichtlich in die Verhandlung, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des Bundes Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), des Landesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU), der niederländischen Waddenvereniging und der Umweltstiftung WWF vom Freitag. Sie erwarteten eine gründliche Prüfung der Frage, ob die Errichtung des Sperrwerks in einem Vogelschutzgebiet rechtmäßig sei. Die Umweltverbände hatten wenige Wochen nach Baubeginn Ende 1998 einen Baustopp durchgesetzt. Nach einer Ergänzung des Genehmigungsbescheids und mit der Billigung durch das Verwaltungsgerichts Oldenburg wurden die Arbeiten elf Monate später wieder aufgenommen. Fertig werden soll das Sperrwerk nach den Angaben der Projektleitung im Herbst 2002. Das bewegliche Wehr soll den Küstenschutz an der Ems verbessern. Es soll außerdem die Überführung großer Schiffsneubauten der Papenburger Meyer-Werft zur Nordsee erleichtern. dpa

Das Gericht tagt morgen und am Donnerstag jeweils ab 9.15 Uhr im Saal des ehemaligen Landtags in Oldenburg.