Warnstreiks bei ARD und ZDF

BERLIN taz/ap ■ Ab zwölf Uhr sendete der sonst so wortlastige Deutschlandfunk nur noch Musik. Bundesweit traten gestern Journalisten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in einen mehrstündigen Warnstreik. Außer beim Deutschlandfunk legten die Redakteure des Bayerischen Rundfunks, des Norddeutschen Rundfunks, des Westdeutschen Rundfunks und der Deutschen Welle ihre Arbeit nieder. Die Aktion richtet sich gegen die Geschäftsleitungen von ARD und ZDF. Die Arbeitgeber wollten die Gehaltstarifverhandlungen 2000/2001 an eine gleichzeitige Verschlechterung bei den Betriebsrenten koppeln, erklärte eine Sprecherin der IG Medien. Die Gewerkschaft lehne dieses „erpresserische Junktim“ entschieden ab. Die Beschäftigten einiger Häuser würden seit Monaten auf ihren Gehaltsabschluss 2000 warten. Sie wollten mit dieser Aktion „endlich ein abschlussfähiges Tarifangebot erzwingen“, erklärte die Mediengewerkschaft. Bereits Anfang April hatten mehrere tausend Beschäftigte von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten protestiert.