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Der GAU und die Folgen

Am 26. April 1986 um 1.23 Uhr ereignet sich in Reaktorblock IV des Atomkraftwerks Tschernobyl der GAU. Allein in Weißrussland werden 70 Prozent der Landesfläche verstrahlt, 485 Dörfer werden dauerhaft evakuiert.

Die Zahlen über die Todesopfer gehen weit auseinander. Noch 1991 wird offiziell die Zahl 31 genannt – jene, die unmittelbar beim Unglück starben. Heute schwanken sie je nach Standpunkt zwischen 10.000 und 250.000. Die meisten Todesfälle sind auf die Spätfolgen der Verstrahlung zurückzuführen.

Erst nach dem Ende der Sowjetunion rückt Tschernobyl wieder ins öffentliche Bewusstsein. Das Abschalten des AKWs gerät zunehmend zur Verhandlungsmasse zwischen der Ukraine und Westeuropa. Erst im Dezember 2000 geht der letzte Reaktor vom Netz. Vorgestern wird bekannt, dass die Osteuropabank 1,5 Milliarden Mark bewilligt, um den nach 15 Jahren brüchig gewordenen Schutzmantel um den Unglücksreaktor durch einen dauerhaften Stahlmantel zu ersetzen. EPD