Schlecht gerankt

■ CDU fordert mehr Geld für die Hamburger Hochschulen

Die Masse machts. Der CDU-Abgeordnete Roland Salchow zitierte gestern im Rathaus gleich vier bundesweite „Rankings“, die belegen, dass es der „Hamburger Hochschullandschaft schlecht geht“. Jüngstes Beispiel: das Ranking des Stern, für das das Gütersloher Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) 9600 ProfessorInnen und 70.000 Studierende befragte. So liegen die Fächer Informatik, Mathematik, Germanistik, Anglistik und Psychologie im Urteil der Studierenden im hinteren Mittelfeld oder im Schlussfeld. Auch ist die Zahl der Lehrenden, die ihre eigenen Kinder an die Hamburger Uni schicken würden, marginal.

„Ich will damit nicht die Hochschulen kritisieren“, sagt Salchow. Belege doch ein im Jahr 2000 vorgenommener Ausstattungsvergleich in Norddeutschland, dass die Hamburger Uni schlecht ausgestattet sei. Der Sachetat, der seit 1995 um 10 Millionen Mark gekürzt wurde, müsste dringend um 10 Prozent erhöht werden. Auch sollten alle Sparmaßnahmen beim Personal sofort gestoppt werden. Salchow: „Das machen andere Bundesländer längst nicht mehr.“

Auch mit der Forschung steht es laut CDU nicht zum Besten. So stehe Hamburg bei einem Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an 19. Stelle. Dies bestätige auch eine Studie der Humboldt Stiftung, wonach Hamburg nur halb so viele Stipendien bekommt wie München oder Berlin.

Uni-Präsident Jürgen Lüthje sieht die Rankings ein wenig anders: „Dass wir eine schlechte Ausstattung haben, ist nicht neu, da sind wir nicht überrascht.“ Dennoch sei die Bewertung der Studienbedingungen mit Noten um 3,2 „befriedigend“ und nicht „katastrophal“. Auch seien die Forschungsleistungen nicht so schlecht. Rechne man, wie es die DFG auch tut, technisches Großgerät wie das Forschungsschiff Meteor mit ein, liege Hamburg auf Platz sieben, in Physik und Chemie gar auf Platz eins. Mit Salchows Forderungen allerdings stimmt Lüthje überein: „Es macht keinen Sinn, dass Hamburg bei den Schulausgaben bundesweit vorn liegt und bei den Hochschulen das Schlusslicht bildet.“ Kaija Kutter