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Zum unmittelbar bevorstehenden Aufschwung am Neuen Markt meint der Börsenexperte Harald Schmidt in Focus: Nun, da sich die Börse nicht nur beruhigt hat, sondern ganz hundertprozentig eindeutig nach oben zeigt, sollten Sie sich mit einer Vokabel vertraut machen, die – ganz ehrlich – bares Geld bedeuten kann: Verlustrealisierung! Also: Verlust vortragen lassen ins nächste Jahr. Da werden Sie ja wieder Gewinne machen, dass es nur so pfeift. Kann gar nicht anders sein. Sagen alle. Und laienhaft gesprochen, zahlen Sie dann ja nur noch halb so viel Steuern auf Gewinne innerhalb der Spekulationsfrist, also sind die Verluste praktisch doppelt so viel wert. Vereinfacht: Sie können gar nicht genug Verlust in diesem Jahr machen, wenn Sie an den ganzen Gewinn vom kommenden denken. Und den legen Sie dann sicher an, zum Beispiel in Fonds. Tschuldigung, aber das konnte man ja nicht wissen, dass man Ihnen damit nicht mehr kommen darf. Böse reingefallen mit US-Technologie und Biotech? 60 Prozent Miese in einem Monat? Das ist natürlich bitter. Was haben Sie noch gelacht, als Ihr Bekannter einen Fonds gekauft hat, der über 15 Jahre im Schnitt sechs Prozent gemacht hat. Wo Sie doch gerade in türkische Biotech und ägyptische Pharma (10.000 Prozent pro Tag!) investiert hatten. Was heißt von dieser kriminellen Mopsfresse von diesem Schweizer Bankhaus empfohlen? Der hat doch jetzt hausinternes Interviewverbot, und außerdem war’s ja nur eine Empfehlung. Wir empfehlen an dieser Stelle den allerneuesten Megatrend: Tagesgeld (wenn Sie erst mal wieder welches haben). Da sind durchaus schon mal 4,6 Prozent drin, jederzeit verfügbar. Klingt wenig, aber kennen Sie jemanden, der im vergangenen Jahr vier Komma irgendwas im Schnitt im Depot gemacht hat? Halten!

Die Bild am Sonntag kommentiert die CDU-Krise: Was ist nur mit Angela Merkel los? Die CDU-Vorsitzende hat im Umgang mit der Millionenzahlung von Exschatzmeister Kiep schon wieder jeden politischen Instinkt vermissen lassen. Dabei hatte sie doch gerade in der Parteispendenaffäre durch Klarheit und Entschlossenheit ihren Aufstieg eingeleitet und sich nicht nur in der eigenen Partei Respekt erworben. Als Kieps Geld im März bei der CDU einging, hätte die Parteichefin die Herkunft der Million klären und ihre Verwendung eindeutig festlegen müssen. Und dann hätte sie von sich aus die Öffentlichkeit informieren müssen. Dann wäre das Ganze eine Randepisode geblieben, allenfalls ein Fall Kiep. Doch nun, nach allen Ungereimtheiten und Widersprüchen der letzten Woche, ist es ein Fall CDU und auch ein Fall Merkel.