„Wir fordern Bleiberecht für Alle“

■ Roma und Aschkali fürchten Zwangsrückführung nach Kosovo

Für einen verbesserten Aufenthaltsstatus und gegen ihre befürchtete Rückführung in den Kosovo haben gestern erstmals rund 200 von 600 in Bremen lebenden Roma und Aschkali demonstriert. Grund ist die Mitte Mai anstehende Innenministerkonferenz, auf der der bundesweit vereinheitlichte Umgang mit den geflüchteten Kosovo-Minderheiten Thema sein soll. Ihre Aufenthaltserlaubnis wurde deshalb vom Innensenator Bernt Schulte (CDU) jüngst nur bis Ende Juni verlängert.

Die Situation im Kosovo und angrenzenden Gebieten ist alles andere als sicher. Gerade ethnische Minderheiten sind dort nach Auskunft der Gesellschaft für bedrohte Völker immer noch Verfolgungen ausgesetzt. Die wenigen, die nicht geflohen sind, lebten in ihren Siedlungen wie im Ghetto. Roma und Aschkali gelten im gesamten Kosovo als Minderheit.

„Eine Rückkehr ist für uns nicht möglich. Die ständige Angst vor der ablaufenden Duldung muss ein Ende haben“, fordert Ljifa Jasari vom jüngst gegründeten Verein Romano Herdelezi. Ein Leben im Zwei- bis Dreimonatsrhythmus sei unzumutbar, unterstüzt Thomas Pörschke vom Arbeitersamariterbund die Forderungen. Arbeit, Ausbildung – schlicht Lebensplanung – sei so nicht möglich. Viele von ihnen lebten bereits seit Jahren in dieser Ungwissheit sagt Jasari und fordert deshalb „mindestens Jahresfristen“. mac