FDP und Grüne kämpfen um dritten Platz

FDP-Chef Westerwelle will Grüne aus der Regierung werfen. Außenminister Fischer erklärt Liberale zum Hauptgegner

DÜSSELDORF/LIMBURG ap/taz ■ Zwischen FDP und Grünen ist eineinhalb Jahre vor der nächsten Bundestagswahl der Kampf um die Regierungsbeteiligung offen ausgebrochen. Der neue FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle rief seine Partei am Sonntag dazu auf, um ein Wahlergebnis von 18 Prozent im Herbst 2002 zu kämpfen. Außenminister Joschka Fischer erklärte auf einem Landesparteitag der hessischen Grünen in Limburg die FDP zum Hauptgegner.

Westerwelle verwies darauf, dass Fischer seine Partei aufgerufen habe, den politischen Kampf mit der FDP aufzunehmen. Er sagte: „Mit 20 hat Herr Fischer für den Endsieg gegen Israel bei der PLO in Algier gekämpft, mit 30 im Straßenkampf gegen Polizisten. Mit 40 kämpfte er gegen die deutsche Einheit, mit 50 kämpfte er gegen Friedenseinsätze der Bundeswehr im Ausland. Jetzt kämpft er gegen die FDP und die ‚Generation Guido‘, wie er sagt. Er wird auch diesen Kampf verlieren.“

Fischer erklärte in Limburg: „Wir stehen im Zentrum der nächsten Wahlauseinandersetzung.“ Mit der FDP hätte es die Wende am Arbeitsmarkt nicht gegeben. Auch in den Bereichen Haushaltskonsolidierung, Generationengerechtigkeit, Bildung, Ökologie und Verbraucherschutz traue der FDP niemand Innovationen zu. Fischer warnte seine Partei vor internem Streit. „Die Wähler nehmen uns wesentlich ernster, als wir das selbst zu tun gewöhnt sind“, rief er aus.

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