Private Hafen-Geldgeber?

■ Interessenten für Finanzierung des Tiefwasserhafens

Das Interesse privater Kapitalgeber am geplanten Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven ist nach Einschätzung von Bürgermeister Henning Scherf (SPD) gewachsen. „Die ersten Großkunden melden sich“, sagte Scherf gestern beim Übersee-Tag in Hamburg. Diese wollten in Deutschland „dabei sein und nicht in Hongkong oder Singapur“. Voraussetzung für den Bau eines Hafens für riesige Containerschiffe ist, dass sich private Investoren finden, die die Hälfte der geschätzten Investitionskosten von mindestens 1,3 Milliarden Mark übernehmen. Scherf unterstrich, bei der Hafenplanung sei die Standortfrage nicht vorrangig gewesen. Es gehe vielmehr darum, ob solche Schiffe mit Platz für 9 800 Standardcontainer überhaupt gebraucht würden. Es gelte, die deutschen Häfen im weltweiten Wettbewerb konkurrenzfähig zu erhalten.

Hamburgs Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) unterstrich, der Tiefwasserhafen werde ein „Ergänzungshafen“. Scherf verteidigte die von ihm und Runde angestrebte engere Kooperation zwischen der Bremer Lagerhausgesellschaft (BLG) und der Eurogate einerseits und der Hamburger Hafen- und Lagerhausgesellschaft (HHLA). Dabei solle sich „eine Struktur entfalten, die gemeinsame Kooperationsfelder identifiziert“, etwa bei gemeinsamen Aktivitäten in anderen Häfen. Experten sehen angesichts der Interessengegensätze eine Kooperation der Gesellschaften skeptisch. dpa