Lokalkoloratur:
Schön, dass es den Heimatfunk NDR Hamburg-Welle gibt. Er hat gestern exklusiv vom Frankfurter Bahnhof berichtet, von den dramatischen Ereignissen um Heidi Kabel. Wie sie auf dem Bahnsteig auf ihren Ellenbogen stürzte und ins Krankenhaus musste. „Wir bleiben weiter dran an dem Thema“, versichert der Moderator. Gut so. Denn das ist die heißeste Story im Hamburger Journalismus seit Jahren. Nur dank der harten Recherche des Enthüller-Duos Spiekermann/Mönter, kurz Möntermann, wird öffentlich: Im Spital stellt sich heraus, dass die Stasi in den Ellenbogen der beliebten Volksschauspielerin eine Kamera eingebaut hat, mit der sie schon in den 70ern über Kenntnisse zu den geheimen Proben von „Und oben wohnen Engels“ verfügte. Nachdem der Namensgeber von Kabels Bühne bei einer Demo 1967 von der CIA liquidiert worden war, musste die Feindaufklärung in Ost-Berlin sich etwas Neues einfallen lassen, entführte den Ohnsorg-Akteur Werner Riepel und gab ihn erst frei, nachdem die Kabel der Implantation zugestimmt hatte. Dass dadurch das Kabelfernsehen in Deutschland Premiere hatte, ist nur ein Nebenaspekt dieser aufregenden Geschichte. aha
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