Für Teiser spricht: Kultur zählt nicht

Bernt Schulte ist promovierter Philologe, damit ist man in der Bremer CDU ein Außenseiter. Dass sein Amtsvorgänger Ralf Borttscheller nicht weiter Innensenator blieb, hatte nur einen taktischen Grund: Er wurde als „Zeitbombe“ eingeschätzt wegen diverser schwelender Affären.

Schulte hatte bei den Funktionären der CDU nie ein großes Standing, sonst hätten sie den Bildungspolitiker Schulte nicht zuerst zum Bausenator und dann zum Innensenator gemacht.

Michael Teiser ist seit Jahren die unumstrittene Nummer eins der CDU in Bremerhaven. Er ist das schlichte Gegenbild zu Schulte. Wenn Teiser noch einen „hellen Hut“ aufsetzen würde, dann sähe er aus „wie ein Mafia-Boss“, so hat Bernd Neumann ihn einmal charakterisiert. Gegen Teiser hat ein Mann wie Kuno Böse, für den nur seine fachliche Kompetenz spricht, bei der Bremer CDU kaum eine Chance. Dass Teiser als Innensenator nichts anderes tun würde als Böse, steht auf einem anderen Blatt, hier geht es um Kulturfragen.

Der Innensenator ist auch für die Kultur verantwortlich, daran hat die engagierte Galeristin und „Anstoß“-Sprecherin Katrin Rabus erinnert. Sie glaubt, die CDU würde die Wahl verlieren, wenn sie keine vorzeigbare Person für das Amt des Kultursenators präsentieren würde.

Aber Kultur zählt nicht. Teisers vollmundige Erklärungen versprechen Stimmen bei der nächsten Wahl, und er steht treu zu dem Landesvorsitzenden Bernd Neumann. Das zählt. Klaus Wolschner