Roter Stau

■ Streit um Polizei-Pressesprecher

„Es ist falsch, richtig ist...“, so beginnt das Dementi der Polizeipressestelle zu Meldungen, wonach der Chef der Polizeipressestelle, Reinhard Fallak, wegen seines fehlenden SPD–Parteibuchs im Beförderungsschub als Revierleiter „abserviert“ werden soll. Gezeichnet: Reinhard Fallak. SPD-Innensenator Hartmuth Wrocklage setzt drauf: „Wahlkampfgetöse“.

Mehrere Hamburger Medien hatten stereotyp gemeldet, Fallak sei in Ungnade gefallen, weil er sich geweigert habe, als Polizeisprecher gegen Kritik der Opposition anzuschreiben. Richtig ist, dass Fallak stets bemüht ist, auch mit unkonventionellen Methoden – wie beispielsweise mit Tipps an polizeifreundliche Journalisten – die Polizei von ihrer besten Seite zu präsentieren, auch dann, wenn Polizeitruppen übers Ziel hinausschießen.

Falsch ist, dass der Ex-Chef des Mobilen Einsatz Kommandos (MEK) dumm ist. Und da beginnt für den MEK-Mann das Problem. Denn der SPD-dominierte Apparat verlangt stets sozialdemokratischen Korpsgeist. Und daran ist schon macher gescheitert, der zu intelligent ist. So erst jüngst der Ex-Chef des Dezernats „Organisierte Kriminalität“, Manfred Quedzuweit, als er vermeintliche Puffbesuche seines Staatsrats zu Protokoll brachte. Und so ging es auch Ex-Cheffahnder Dieter Langendörfer, der nach den Pannen bei der Reemtsma-Entführung Missstände zur Sprache brachte und den damaligen Polizeipräsidenten Arved Semerak als „Frühstückspräsidenten“ bezeichnete. Dabei war das immer noch besser als „Blindgänger“, wie der heutige Präsident Justus Woydt oft tituliert wird. kva