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Wahlen auf den Philippinen

Die heutigen Parlamentswahlen auf den Philippinen sind ein wichtiger Test für Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo, die erst vor drei Monaten Staatsoberhaupt der südostasiatischen Inselrepublik wurde. Arroyos Vorgänger Joseph Estrada war am 20. Januar in einem friedlichen Volksaufstand gestürzt worden, nachdem ihm Militär und Polizei die Unterstützung entzogen hatten. Estrada soll sich während seiner zweieinhalbjährigen Amtszeit um 180 Millionen Mark bereichert haben. Nachdem ein Amtsenthebungsverfahren im Senat blockiert worden war, kam es zu Massenprotesten. Der inzwischen inhaftierte Estrada betrachtet sich trotz der Entscheidung des obersten Gerichts zugunsten Arroyos nach wie vor als legitimes Staatsoberhaupt. Heute sind 34 Millionen Filipinos und Filipinas aufgerufen, 13 der 24 Senatoren, alle 262 Kongressabgeordneten sowie 17.000 regionale und kommunale Vertreter zu wählen. Im vor allem auf dem Land blutig ausgetragenen Wahlkampf starben bereits über 60 Menschen. Arroyo hob erst vor einer Woche den Notstand für die Hauptstadt auf. HAN