Kulturen im Gespräch

■ Das Instituto Cervantes veranstaltet in der Galerie Rabus ein spanisch-deutsches Mu-siksymposion mit hochkarätigen Konzerten

Die neue Direktorin des Instituto Cervantes, Suzana Zapke-Rodri-guez, ist ausgebildete Musikwissenschaftlerin und eines ihrer ersten Kulturanliegen in dieser Stadt ist die Vorstellung nicht nur spanischer Musik generell (sie selbst ist Mittelalterspezialistin), sondern besonders der zeitgenössischen Musik. Und die ist tatsächlich terra incognita: Wenn wir nach spanischen Komponisten fragen, fallen uns, wenn's hoch kommt, Manuel de Falla, Isaac Albeniz und Enrique Granados ein.

Nun nutzt Zapke-Rodriguez ein erstes Symposion „Polifona de compositores“ (Komponistenpolyphonie), um spanische und deutsche Küntler miteinander ins Gespräch zu bringen: am Donnerstag & Freitag in der Galerie Karin Rabus treffen sich die spanischen Komponisten José Luis de Dels und Manuel Hidalgo mit dem Bremer Komponisten Hans Otte und den Musiktheoretikern Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn.

Der 1928 in Barcelona geborene Dels hat in München vor allem bei Ernst Krènek Komposition studiert und im privaten Musikinstitut von Hermann von Walterhausen sein Dirigierexamen gemacht. 1957 kam er endgültig nach Deutschland. Sein von zwei Kulturen geprägtes Werk ist bestimmt von einer deutlichen politischen Haltung. Manuel Hidalgo ist 1956 in Andalusien geboren, studierte zunächst einmal Medizin und dann Komposition in Zürich und fünf Jahre bei Helmuth Lachenmann, der Hidalgos Ästhetik entscheidend geprägt hat. So allgemein das klingt, so wichtig ist es Hidalgo, eine „neue Perspektive“ der Musik zu entwickeln. Außerdem wird ein Werk von Altmeister Cristobal Halffter aufgeführt: der 1920 geborene, heute berühmteste spanische Komponist schreibt Musik über und gegen die Gewalt. usl

Diskussionen, Do + Fr um 18 Uhr. Konzert: Do, 21 Uhr mit dem Freiburger Ensemble Aventure (u.a. Manuel de Falla, Klaus Huber); Fr, 20 Uhr, „Stundenbuch“ von Hans Otte mit der Pianistin Claudia Birkholz