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Der Internet-Buchhändler BOL (Bertelsmann Online) wird künftig in das Buch- und Musikclub-Geschäft von Bertelsmann integriert. Das teilte die zuständige DirectGroup Bertelsmann mit. Einige der 16 Standorte wie Deutschland, die Niederlande, Schweden, Finnland und Großbritannien werden selbstständig fortgeführt, andere eingestellt oder mit neuen Partnern fortgeführt. Die Buchclubs waren in den letzten Jahren zum Sorgenkind des Medienunternehmens geworden. Sie waren Bestandteil der Buch AG, wo sie im vergangenen Geschäftsjahr mit 29 Millionen Mitgliedern zwar 52 Prozent des Gesamtumsatzes von 8,47 Milliarden Mark (4,33 Mrd. Euro) erzielten, aber in die Verlustzone abrutschten.

Seit Juli 2000 liegen die Buch- und Musikclubs in der Verantwortung der DirectGroup, die von Bertelsmann-Vorstand Klaus Eierhoff geführt wird. In diesem Bereich wurden alle Buch- und Musikclubs und die E-Commerce-Geschäfte mit insgesamt 55 Millionen Kunden und Mitgliedern zusammengefasst. BOL startete im Februar 1999 zunächst in Deutschland und Frankreich und expandierte dann weltweit. Noch im Frühjahr 2000 sollte das Unternehmen an die Börse gebracht werden. Diese Ankündigung wurde wenig später aufgrund der Entwicklung an den Börsen wieder zurückgenommen.

Wer Cornel West, Professor für Afro-American Studies an der Harvard University und public intellectual, jemals bei einer Vorlesung erleben durfte, weiß, dass er afroamerikanische Kultur nicht nur unterrichtet, sondern auch vorführt. Zudem ist es nahezu unmöglich, in Boston und Umgebung eine Diskussion über alles zwischen postmoderner Ethik, black politics und Sozialismus zu veranstalten, bei der Professor West nicht mit großer Emphase neuen Glauben an die Möglichkeiten gesellschaftlicher Veränderung zu erwecken sucht. West ist Akademiker und Grassroots-Aktivist in einer Person. Jetzt hat er seine Neigung zur Performance und Massenwirksamkeit zum logischen Schluss geführt und ein Spoken-Word-Album aufgenommen, auf dem er sich durch die Geschichte der schwarzen Amerikaner rappt. Der New York Times sagte er, dass seine Motivation sei, insbesondere junge Menschen direkter anzusprechen, um den Kampf um Freiheit in ihnen am Leben zu erhalten. „Sketches of my Culture“ erscheint auf dem eigens gegründeten Indie-Label 4 Black Men Who Mean Business, für die Musik war R & B-Produzent Derek D. O. A. Allen zuständig. West hofft, populäre Radiostationen und damit sowohl Bobby-Womack-Hörer als auch HipHop-Fans zu erreichen. Er ist sich sicher: „It’s going to hit big.“ Right on!