Tag der Gewalt in Palästina

Beim Gedenken an die Vertreibung der Palästinenser gab es erneute Ausschreitungen mit mindestens drei Toten

GAZA/RAMALLAH dpa/ap ■ Der 53. Jahrestag der Staatsgründung Israels, von den Palästinensern „Tag der Katastrophe“ genannt, stand im Zeichen der Gewalt. Bei Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten wurden am gestrigen Dienstag mindestens drei Palästinenser erschossen und mehr als hundert verletzt.

Im Gaza-Streifen und in allen Städten des Westjordanlands nahmen zehntausende an Demonstrationen teil, um das Recht der palästinensischen Flüchtlinge auf Rückkehr sowie den Rückzug Israels aus den besetzten Gebieten zu fordern. Während des Unabhängigkeitskrieges der Israelis sind etwa 750.000 Palästinenser vertrieben worden oder sind geflohen.

Um 12 Uhr Ortszeit heulten in den palästinensischen Städten drei Minuten lang die Sirenen, um an die Vertreibung zu erinnern. In einer vorher aufgezeichneten Ansprache forderte Palästinenserpräsident Arafat das Rückkehrrecht aller Flüchtlinge. Arafat war am Morgen nach Kairo gereist. Im Gaza-Streifen erschossen Israelis einen Leibwächter von Ahmad Jassin, dem Gründer der islamistischen Organisation Hamas. Ebenfalls dort zerstörten israelische Panzer in der Stadt Beit Hanun eine palästinensische Polizeiwache.

Der israelische Generalstabschef Schaul Mofaz hat unterdessen eingestanden, dass israelische Soldaten bei der Tötung von fünf palästinensischen Polizisten bei Ramallah am Montag möglicherweise einen Fehler gemacht haben. Die Polizisten seien nicht am Beschuss israelischer Ziele beteiligt gewesen.

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