Keine BSE-Entwarnung

Politik und Wissenschaft rechnen mit dem Auftreten der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auch in Deutschland

BERLIN dpa ■ Von einer Entwarnung bei den Gefahren durch BSE kann nach Ansicht von Politik und Wissenschaft keine Rede sein. Die führenden wissenschaftlichen Bundesinstitute rechnen mit dem Auftreten der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK) auch in Deutschland. Das Verbraucherministerium erteilte gestern Vorschlägen für eine Lockerung der Schutzmaßnahmen etwa beim Tiermehlverbot eine Absage.

„Mit dem Auftreten von vCJK in weiteren Ländern, insbesondere in der EU und damit auch in Deutschland, ist zu rechnen“, betonten das Robert-Koch-Institut, das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz, das Paul-Ehrlich-Institut und das Bundesinstitut für Arzneimittel in einem gemeinsamen Beitrag. Wegen des zeitlichen Zusammenhangs von BSE in Großbritannien und den dortigen vCJK-Erkrankungen müsse von einer Übertragbarkeit des BSE-Erregers auf den Menschen ausgegangen werden. In Deutschland könne mit einer sehr kleinen Übertragungswahrscheinlichkeit gerechnet werden. Bisher ist in Deutschland kein Fall von vCJK bekannt.

Eine Sprecherin aus dem Verbraucherministerium von Renate Künast (Grüne) sagte gestern, bei BSE sei noch nicht der Zeitpunkt gekommen, von Entwarnung zu sprechen. Das Konzept heiße immer noch „Vorsicht“. Eine hundertprozentige Sicherheit könnten die BSE-Tests nicht bieten. Dort, wo Lockerungen der Schutzmaßnahmen möglich seien, würden sie geprüft.